Die Zahl der Verkehrsunfälle auf den Straßen von Wuppertal, Remscheid und Solingen ist im vergangenen Jahr um knapp 1000 auf 25.705 gestiegen – Anteil daran haben auch E-Scooter. Auf den ersten Blick keine gute Entwicklung, aber eine, die sich einordnen lässt, wie Polizeioberrat Falko Lotz, Leiter der Direktion Verkehr beim Polizeipräsidium Wuppertal, bei der Vorstellung des Jahresverkehrsberichts 2024 in der letzten Woche betonte: „In der Gesamtzahl ist jeder Unfall, auch der kleinste Parkrempler, enthalten. Wichtiger ist uns daher eine andere Zahl: Im vergangenen Jahr wurden im Verkehr nur noch 247 Menschen schwer verletzt. Das ist erneut ein Rückgang nach 276 Schwerverletzten im Vorjahr und ein guter Erfolg für uns“.
Ohnehin relativieren sich die Unfallzahlen beim Blick auf die Verunglücktenhäufigkeitszahl, der rechnerischen Anzahl der Verunglückten pro 100.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Hier liegt die Kreispolizeibehörde Wuppertal mit einem Wert von 334 deutlich unter dem Landesschnitt von 415,7 – was angesichts der großstädtisch geprägten Struktur im Städtedreieck umso höher zu bewerten ist. „Die Straßen in unserer Region sind überdurchschnittlich sicher“, konstatierte Lotz.
Trotzdem sieht er in einigen Bereichen Handlungsbedarf. So flüchteten im vergangenen Jahr 181 Beteiligte eines Unfalls, bei dem Menschen verletzt wurden, vom Unfallort. Der höchste Wert seit zehn Jahren, sodass auch die zugleich deutlich gestiegene Aufklärungsquote in dem Bereich nur bedingt zufriedenstellend ist. „Unfallfluchten sind kein Kavaliersdelikt. Erst recht nicht, wenn dabei Menschen verletzt wurden“, stellte Lotz klar.
Auffällig ist zudem die Zahl der Verunglückten mit Elektrokleinstfahrzeugen, insbesondere E-Scootern, die sich auch in Wuppertal und Solingen zunehmender Beliebtheit erfreuen. Das Mietangebot in Wuppertal wurde 2024 um einen weiteren Anbieter erweitert. Dies sind zwar Gründe für den Anstieg, doch dass sich die Zahl der Verunglückten fast verdoppelt hat und 18 Menschen sogar schwer verletzt wurden, will Falko Lotz nicht einfach akzeptieren. „Vielen Nutzenden fehlt die Erfahrung im Umgang mit diesem Verkehrsmittel. Gleichzeitig stellen wir immer wieder Menschen fest, die beispielsweise zu zweit auf einem Roller stehen, eigentlich noch gar nicht das Mindestalter von 14 Jahren erreicht haben oder die Scooter alkoholisiert nutzen“, beschreibt der Leiter der Direktion Verkehr. Und kündigt für das laufende Jahr 2025 an, die Präventionsmaßnahmen durch verstärkte Kontrollen zu ergänzen.
Jahresverkehrsbericht 2024: Mehr Unfälle, weniger Schwerverletzte
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