Die Sommermonate sind im Regelfall durch einen saisonalen Anstieg der Arbeitslosigkeit gekennzeichnet. So haben sich auch im Juli 2022 die Jugendlichen arbeitslos gemeldet, die von ihrem Ausbildungsbetrieb nicht übernommen wurden. Angesichts des Fachkräftebedarfs in vielen Branchen kann aber davon ausgegangen werden, dass viele von ihnen in Kürze wieder eine Beschäftigung aufnehmen.
Der Anstieg der Arbeitslosigkeit hat in diesem Jahr aber auch eine weitere Ursache. Durch die fortgesetzte Übernahme der geflüchteten Ukrainerinnen und Ukrainer in den Rechtskreis des
Sozialgesetzbuchs II („Hartz IV“) steigt die Arbeitslosigkeit deutlicher als üblich an. „Da dieser Prozess andauert, wird auch im kommenden Monat mit steigenden Zahlen zu rechnen sein“, lautet die Prognose von Martin Klebe, dem Chef der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal.
Aktuelle Arbeitslosenquote 8,0 Prozent
Aktuell liegt die Arbeitslosigkeit im Bergischen Städtedreieck mit einer Quote von acht Prozent immer noch deutlich unter dem Vorjahresniveau. Im Juli 2021 betrug die Quote 8,6 Prozent. Erfreulich ist, dass sich die Anzahl der Langzeitarbeitslosen über beide Rechtskreise weiter rückläufig entwickelt. Das Stellenangebot hat sich in den Sommerferien erwartungsgemäß reduziert.
Die Arbeitslosigkeit in Wuppertal ist von Juni auf Juli um 320 auf 15.987 Personen gestiegen. Das waren 1.499 Arbeitslose weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen betrug im Juli 8,6, vor einem Jahr belief sie sich auf 9,4 Prozent.
Mehr Arbeitsstellen als im Vorjahres-Juli
Der Bestand an Arbeitsstellen ist im Juli um 25 auf 1.361 gestiegen; im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 103 Arbeitsstellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Juli 274 neue Arbeitsstellen, 54 weniger als vor einem Jahr. Seit Januar gingen 2.313 Arbeitsstellen ein, gegenüber dem Vorjahreszeitraum ist das eine Abnahme von 379.