Die Arbeitslosigkeit im Bergischen Städtedreieck ist im August im Vergleich zum Juli um 323 auf 29.652 Personen gestiegen. Der Anstieg gegenüber dem Vormonat ist unter anderem auf vermehrte Arbeitslosmeldungen junger Menschen zurückzuführen, weil sich 213 Jugendliche mehr als im Vormonat arbeitslos gemeldet haben, die zum Beispiel auf den Beginn des Studiums, des Bundesfreiwilligendienstes oder auf eine Ausbildung warten. Auch Ausbildungsabsolventen, die nach der Prüfung nicht übernommen wurden und jetzt auf der Suche nach einer passenden neuen Beschäftigung sind, zählen zu dieser Gruppe.
In den Jobcentern sind aktuell mit 21.636 Personen über 1.000 Menschen mehr arbeitslos gemeldet, als vor einem Jahr. Entgegen der Entwicklung der zurückliegenden Monate zeichnet sich jetzt ein Anstieg der Langzeitarbeitslosigkeit im Rechtskreis SGBII („Hartz IV“) ab. Bei der Arbeitsagentur (SGBIII) sind derzeit rund achttausend Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 762 Personen mehr als im Vorjahr. Im Vorjahresvergleich sind in beiden Rechtskreisen zusammen rund 1.800 mehr Menschen arbeitslos gemeldet. Das bedeutet einen Anstieg um 6,5 Prozent.
„Auch im August fehlt dem Arbeitsmarkt die Dynamik. Unter anderem resultiert der Anstieg der Arbeitslosigkeit – sowohl im Vergleich zum Vormonat als auch zum Vorjahr – aus den erwartbaren Arbeitslosmeldungen der unversorgten Schulabgänger sowie den nicht übernommenen Ausbildungsabsolventen. Hierbei handelt es sich um einen jahresüblichen Effekt, der einen temporären Anstieg insbesondere im Rechtskreis SGBIII zur Folge hat. Die Unternehmen sind weiterhin zurückhaltend mit Neueinstellungen, deshalb sind gerade die 522 neuen Stellen ein wichtiges Signal“, fasst Thorsten Schumacher, Geschäftsführer Operativ der Arbeitsagentur Solingen-Wuppertal die derzeitige Situation im Bergischen Arbeitsmarkt zusammen.
Der Arbeitsmarkt in Wuppertal
Entwicklung der Arbeitslosigkeit
Aktuell sind in Wuppertal 18.211 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 200 Personen oder 1,1 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum August des Vorjahres sind dies 1.261 Personen (7,4 Prozent) mehr. Die Arbeitslosenquote beträgt 9,8 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 9,2 Prozent. Im aktuellen Monat haben sich 3.568 Personen neu oder erneut arbeitslos gemeldet, 3.364 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit.
Entwicklung der Stellenangebote
Im August 2023 wurden der Agentur für Arbeit Wuppertal 316 neue Stellen gemeldet, das sind 48 (17,9 Prozent) mehr als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 342 (13,0 Prozent) Stellen weniger gemeldet. Im Bestand befinden sich jetzt insgesamt 1.339 offene Stellen. Das sind 89 mehr als im Vormonat und 24 mehr als im Vorjahresmonat.
Jugendarbeitslosigkeit
Aktuell sind 2.068 junge Menschen unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen – im Vergleich zum Vormonat sind dies 135 Jugendliche (7,0 Prozent) mehr. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 208 Personen (11,2 Prozent) gestiegen.
Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gestiegen. Aktuell sind 7.663 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 302 (4,1 Prozent) mehr als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 92,9 Prozent (7.119 Personen) in der Grundsicherung betreut.
Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 28.263 Personen. Das sind 13 Personen mehr als im Vormonat, und 868 Menschen (3,2 Prozent) mehr als vor einem Jahr.