Die Bergische Industrie- und Handelskammer (BIHK) sorgt sich um die schulische Bildung des Nachwuchses. Spätestens zum neuen Schuljahr wäre wieder ein geregelter Präsenzunterricht in den Schulen sehr wünschenswert. „Mit Hilfe von guter Organisation und mehreren Schichten pro Tag unter Einbeziehung des Samstags ist deutlich mehr möglich als nur ein Tag pro Schüler und Woche“, sagt IHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge nach Gesprächen mit mehreren Lehrern und Schulleitern.
Das digitale Lernen sei leider in Deutschland bei Weitem noch nicht so perfekt, dass Kinder und Jugendliche damit monatelang ausreichend versorgt werden könnten. „Stattdessen findet hier eine erhebliche Vernachlässigung der Bildung, einem unserer wichtigsten Potenziale statt“, unterstreicht Wenge. Diese Thematik müsse deshalb deutlich mehr in das Blickfeld der aktuellen Lockerungsdiskussionen rücken.
„Der Standortfaktor Fachkräfte lebt von einer guten schulischen Bildung.“
(Carmen Bartl-Zorn, BIHK, Aus- und Weiterbildung)
Es sei dringend erforderlich, sich darüber Gedanken zu machen, wie die größer werdenden Wissenslücken in der Phase danach wieder aufgefangen werden könnten. „Der Standortfaktor Fachkräfte lebt von einer guten schulischen Bildung, und die sollte bald wieder vollständig gewährleistet sein“, so Carmen Bartl-Zorn, Leiterin des IHK-Geschäftsbereiches Aus- und Weiterbildung. Es müsse sichergestellt werden, dass die künftigen Azubis gut auf das Berufsleben vorbereitet sind.
Defizite im mündlichen und schriftlichen Ausdrucksvermögen sowie im Beherrschen elementarer Rechenfertigkeiten seien zu befürchten und könnten zu einer mangelnden Ausbildungsreife der Schulabgänger führen. Deshalb müsse hier unbedingt gegen gesteuert werden, so Bartl-Zorn. In dieser Frage sei auch das Bildungsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen gefordert, um entsprechende Vorgaben für die Schulen noch klarer auszuarbeiten.