Die Bergische Industrie- und Handelskammer (BIHK) hat gute Nachrichten von der Konjunkturfront. „Die konjunkturelle Lage der Bergischen Wirtschaft hat sich im Frühjahr 2021 weiter verbessert. Erstmals seit Beginn der Pandemie überwiegen wieder die positiven Einschätzungen. Der Index der Geschäftslage steigt damit auf plus acht Punkte“, betonten Thomas Meyer, BIHK-Präsident, und Hauptgeschäftsführer Michael Wenge bei der Vorstellung der Ergebnisse der neusten IHK-Konjunkturumfrage am Freitag (7. Mai).
Daran hatten 541 Unternehmen mit insgesamt über 25.000 Beschäftigten teilgenommen. Das insgesamt positive Bild ist aber nicht ungetrübt. Zwar geht es jedem dritten Unternehmen derzeit gut, allerdings auch jedem vierten schlecht. „Die wirtschaftliche Entwicklung der einzelnen Branchen driftet weiter auseinander. Während sich einige Bereiche der Wirtschaft vom schweren Konjunktureinbruch des vergangenen Jahres erholen, leiden andere Wirtschaftszweige massiv unter dem langanhaltenden Lockdown“, machen die BIHK-Vertreter deutlich.
Industrie spürt Erholung der Weltwirtschaft
Die Industrie beispielsweise spüre die kräftige Erholung der Weltwirtschaft. Auch der eng mit der Industrie verflochtene produktionsnahe Großhandel und der Güterverkehr profitiere vom Aufschwung. Eine vergleichsweise gute Lage melden auch das Kreditgewerbe, die IT-Branche und die Immobilienwirtschaft.
Im stationären Einzelhandel ist die Lage gespalten zwischen jenen Betrieben, die ihre Geschäfte weiterhin öffnen dürfen und jenen, die lediglich „Click & Collect“ anbieten können. In den Branchen, die von den Schließungsanordnungen betroffen sind – wie dem Gastgewerbe, der Veranstaltungsbranche und den Reisebüros –, sei die Lage katastrophal. Auch bei Bus- und Taxiunternehmen sei sie sehr schlecht. „Auch wenn die staatlichen Finanzhilfen allmählich fließen, sehen sich beispielsweise im Gastgewerbe drei von zehn Unternehmen von einer Insolvenz bedroht“, so Meyer und Wenge.
Verhaltener Optimismus
Die Geschäftslage ist in allen drei Bergischen Großstädten sehr ähnlich. Die Lageindikatoren bewegen sich zwischen plus sieben Punkten in Solingen und Remscheid sowie plus neun Punkten in Wuppertal. Für die Zukunft ist die Bergische Wirtschaft verhalten optimistisch.
„Die Unternehmer hoffen, dass die Impfungen zügig voranschreiten und die Corona-Pandemie in absehbarer Zukunft überwunden werden kann. Aller Voraussicht nach wird die wirtschaftliche Erholung deutlich an Fahrt gewinnen, wenn die stark einschneidenden Schutzmaßnahmen nicht mehr erforderlich sind“, erklären die BIHK-Vertreter. Das werde sich auch positiv auf den Arbeitsmarkt auswirken. Die exportorientierten bergischen Industriebetriebe versprechen sich zudem positive Impulse vom kräftigen Aufschwung in China und den USA.