Überwiegend große Zustimmung finden die Pläne von Wuppertals Oberbürgermeister Uwe Schneidewind im Bezirksausschuss Wuppertal der Bergischen IHK (BIHK). „Wir möchten Sie sehr gern dabei unterstützen, die Stadt und ihre Verwaltung zukunftsfähig zu machen und insbesondere die vielen Stärken Wuppertals nach außen besser zu kommunizieren“, fasste BIHK-Vizepräsidentin Christina Victoria Kaut-Antos die Meinung der Unternehmerinnen und Unternehmer zusammen. Zuvor hatte Schneidewind im Rahmen einer Videokonferenz den knapp 70 zugeschalteten Teilnehmern das Zukunftsprogramm „#Focus Wuppertal“ vorgestellt und mit ihnen intensiv diskutiert.
Dabei machte er deutlich, dass das Papier vor allem auch ein Arbeitsprogramm für die städtische Verwaltung sei. Diese müsse noch serviceorientierter, wirtschaftsfreundlicher und effektiver werden. Entsprechende Prozesse seien von ihm eingeleitet und würden nun umgesetzt. „Es ist mein Anspruch, dass dies auch kurz- und mittelfristig spürbar wird“, betonte Schneidewind. Dies gelte insbesondere auch für das für die Wirtschaft so wichtige Bauamt. BIHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge verwies in diesem Zusammenhang auf den jüngsten „IHK-Immobiliengipfel“, bei dem bereits erste Lösungsansätze für konkrete Verbesserungen mit der Verwaltungsspitze diskutiert worden seien.
Offen für interkommunale Gewerbeflächen
Beim Thema Gewerbeflächen setzte sich Schneidewind dafür ein, die unterschiedlichen Ansprüche nicht gegeneinander auszuspielen. Er zeigte sich auch offen für interkommunale Gewerbeflächen, um dem Mangel an geeigneten Flächen in Wuppertal zu begegnen. Aufgrund der geringen finanziellen Spielräume der Stadt sei es vor allem wichtig, für Wuppertal externe Investoren zu gewinnen. Dabei seien attraktive, zukunftsweisende Projekte und Cluster wie „Circular Valley“ extrem hilfreich.
Auf Nachfrage betonte der Oberbürgermeister, dass die klassische Industrie dabei aber immer die Basis bleibe und deshalb bei allen Planungen nicht vergessen werden dürfe. Es gehe aber vor allem auch darum, die vielen Chancen und Möglichkeiten in der Stadt noch besser zu vermarkten und nach außen zu kommunizieren.
Finanzierung des ÖPNV auf völlig neue Beine stellen
Um das Ziel Klimaneutralität bis 2035 zu schaffen, sei die Stadt auf finanzielle Unterstützung vom Bund angewiesen. Dies gelte unter anderem auch für die Umsetzung der Verkehrswende, insbesondere die Stärkung des ÖPNV und des Radverkehrs. Gerade die Finanzierung des ÖPNV müsse auf völlig neue Beine gestellt werden. Er freue sich deshalb sehr, dass sich die BIHK in ihrem neuen Positionspapier zur Innerstädtischen Mobilität Unterstützung für diese Strategie deutlich gemacht habe. Die Unternehmer rieten, auch in der Stadt selbst alles zu unternehmen, um Dinge voranzutreiben, beispielsweise den Ausbau von Fotovoltaik-Anlagen und der Ladesäuleninfrastruktur für E-Fahrzeuge.