Während sich der englische AstraZeneca Impfstoff mit weiteren Problemen durch die Corona-Krise schleppt (Impfungen für Menschen unter 60 vorerst gestoppt), baut Biontech seine Produktionskapazitäten weiter aus.
Das Mainzer Unternehmen um die türkische Wissenschaftlerfamilie Şahin hat im mittelhessischen Marburg (220km von Wuppertal entfernt) mit dem Bau eines der größten Impfstoffwerke der Welt begonnen.
Jährliche 1 Milliarde Dosen will das Werk mit Hilfe von Bioreaktoren produzieren, ausreichend um alle Bürger der in die Kritik geratenen Europäischen Union gleich zweimal zu impfen. Es ist damit eines der Weltweit größten Produktionsstätten für neuartige Impfstoffe mit Messenger RNA. Rund die Hälfte des Weltweiten Impfstoffes der Biontech-Pfizer Kooperation sollen hier produziert werden.
Die Zulassung der Europäischen Arzneimittelbehörde liegt bereits vor.
Werk ist erstaunlich klein
Das Werk lässt sich kaum mit einem Amazon-Logistikzentrum vergleichen. Lediglich 160 Mitarbeiter auf sechs Etagen umfasst das kastenförmige Gebäude, welches von Biontech mit 375 Millionen Euro deutschen Fördermitteln im Herbst letzten Jahres gekauft wurde. Die Impfstoffproduktion erfolgt in einem Bioreaktor, welcher bei 37 Grad Celsius und unter kontinuierlichem Druck arbeitet. Rund 30 bis 40 Litern m-RNA Flüssigkeit pro Reaktor, welche in fünf Tagen produziert werden, sollen sich sieben bis acht Millionen Impfdosen gewinnen lassen.