Die Corona-Pandemie hat Spuren in den medizinischen Behandlungsdaten hinterlassen – mit mehr Fällen von starkem Übergewicht und psychischen Erkrankungen bei Minderjährigen, vor allem bei Mädchen. Für die Studie einer namhaften Krankenkasse sind jüngst ambulante und stationäre Behandlungsdaten von 142.000 Kindern und Jugendlichen aus NRW vor und nach der Pandemie ausgewertet worden.In der Sitzung des Ausschusses für Soziales, Familie und Gesundheit am heutigen Dienstag (29. November) fragt die CDU-Ratsfraktion, wie es um die Kinder und Jugendliche steht, die an Übergewicht und psychischen Problemen leiden.
Anja Vesper, CDU-Stadtverordnete und Mitglied in dem Ausschuss, erläutert:„Der Homeschooling-Alltag mit stundenlangem Sitzen vor dem PC, ausbleibender Sportunterricht, geschlossenen Sportstätten und Jugendeinrichtungen hat das Leben vieler Kinder und Jugendlicher lange Zeit aus dem Gleichgewicht gebracht und deren Inaktivität gefördert. Daher möchte die CDU-Fraktion erfahren, welche Maßnahmen die Verwaltung ergreift, um den betroffenen Kindern und Jugendlichen Hilfe anzubieten.“
Sorgen vor Langzeitfolgen
Laut der Krankenkassen-Studie wurde ein deutlicher Anstieg der Fälle von starkem Übergewicht bei Grundschülern und älteren Jungen registriert. Dies ist eine dramatische Entwicklung bei unseren Kindern und Jugendlichen und muss Sorge machen vor Langzeitfolgen. Die Ergebnisse sprechen eine deutliche Sprache: Die Corona-Pandemie hat Folgen vor allem für Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren – sie leiden im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit deutlich häufiger unter Depressionen, Essstörungen, Angststörungen und starkem Übergewicht. Etwa ein Drittel mehr Mädchen im Alter zwischen 15 und 17 Jahren seien 2021 mit einer Essstörung und 20 Prozent mehr mit einer Angststörung behandelt worden.