Oberbürgermeister Uwe Schneidewind und Vertreter der Bezirksvertretung Ewlberfeld haben am gestrigen Donnerstag auf dem Laurentiusplatz mit Bürgerinnen und Bürgern über die Sperrung der Friedrich-Ebert.Straße für den Straßenverkehr diskutiert. Die Wuppertzaler CDU-Ratsfraktion hat in den Gesprächen deutlichen Gegenwind für SPD, Bündnis 90/Die Grünen und Die Linke ausgemacht. Die hatten sich für eine schnelle Sperrung des Teilstücks der Friedrich-Ebert-Straße auf Höhe des Laurentiusplatzes ausgesprochen.
Die CDU sieht sich deshalb darin bestärkt, die Sorgen der Gewerbetreibenden und der Anwohner weiter ernst zu nehmen und dem unnötigen eiligen Vorantreiben der drei Parteien, die Straße zu sperren, entgegenzutreten. Pikant dabei: OB Schneidewind ist Mitglied der Grünen, die die Maßnahme befürworten, kam aber auch als Kandidat der Konservativen ins Amt.
„Natürlich gibt es durch eine Sperrung auch Chancen, aber man muss den Einzelhändern die Möglichkeit geben, sich nach den langen Schließungen durch Corona erst einmal zu konsolidieren.“
Aus einer Pressemitteilung der CDU Wuppertal
„Wir verstehen, wenn Einzelhändler Sorge haben, dass durch die Sperrung das dahinterliegende Viertel massiv Frequenz verliert und so wichtige Umsätze, gerade nach der für den Einzelhandel oft existenzgefährdenden Corona-Zeit, einfach so wegbrechen. Natürlich gibt es durch eine Sperrung auch Chancen, aber man muss den Einzelhändlern die Möglichkeit geben, sich nach den langen Schließungen durch Corona erst einmal zu konsolidieren, bevor man solche Wagnisse eingeht“, heißt es in der Pressemitteilung der CDU.
Auch die Sorgen der Anwohner werden hier thematisiert, wenn sie Sorge haben, dass durch die folgende Ausweitung der Außengastronomie auf dem Laurentiusplatz die schon jetzt hohen Lärmbelästigungen vor allem in den Abendstunden ansteigen. „Hier muss unser Vorschlag, einen Nachtbürgermeister im Luisenviertel einzusetzen, der zwischen allen Parteien vermittelt, erst einmal von der Stadt umgesetzt werden“, so die Union weiter.
Größere Lösungen als Straßen zu sperren
Es brauche „größere“ Lösungen, als einfach Straßen zu sperren, wenn man eine Mobilitätswende wolle. Vielmehr müsste überlegt werden, warum Menschen das Auto nutzen und gute alternative Angebote machen. Die wenigsten Menschen, so die CDU, führen nur zum Spaß mit dem Auto. Stattdessen müsste zum Beispiel den ÖPNV modernisiert und ausgebaut werden, um dadurch Attraktivität zu schaffen für Berufstätige, Familien, Gehbehinderte und ältere Menschen, statt Barrieren im Stadtgebiet aufzubauen.
Auch das Argument mehr Fußgängerbereiche förderten den Einzelhandel, greife nicht zwingend, so die CDU. Das sei in den Randgebieten der Fußgängerzonen in Wuppertal klar zu erkennen. Und auch das Argument des Klimaschutzes wischen die Christdemokraten vom Tisch. Das sei nicht ehrlich, wenn man durch die Sperrung einen etwa fünffach längeren Umweg fahren müsse.