Mit großer Sorge blickt die CDU-Fraktion im Stadtrat auf die aktuelle Entwicklung auf einem Gelände an der Linderhauser Straße, Im Bereich zwischen Silberkuhle und Im Hölken hatten die Wuppertaler Stadtwerke (WSW) 2019 das Grundstück, auf dem sich ein denkmalgeschützter ehemaliger Wasserspeicher befindet, verkauft. „An einen Oldtimer-Händler“, wie es hieß. Wie es jetzt aussieht wäre die Bezeichnung „Händler von Schrottautos“ treffender gewesen.
„Die Realität sieht allerdings anders aus“, stellt CDU-Fraktionschef Ludger Kineke im Hinlick auf die angeblichen „Oldtimer“ fest und fügt hinzu: „Auch die Hoffnung auf eine attraktive Nachfolgenutzung des ehemaligen Wasserspeichers wurde bitter enttäuscht. Die Lagerung und Verwertung von Schrottautos hat zu erheblichen Protesten der Anlieger und des Nächstebrecker Bürgervereins geführt. Die Entwicklung des Stadtteils im Wuppertaler Osten wird durch diese Form der Nutzung – gegenwärtig lagern hier rund 70 Fahrzeuge – mehr als negativ beeinflusst.“ Der Bürgerverein Nächstebreck hat bereits eine Veränderungssperre für das Grundstück eingefordert.
Städtebauliche Ziele definieren
Angesichts dieser sich mehr und mehr verfestigenden Art der Nutzung fordern die Nächstebrecker Stadtverordneten Christian Wirtz und Heinrich Bieringer zusammen mit der CDU-Fraktionsführung jetzt die zügige Aufstellung beziehungsweise Änderung des Bebauungsplanes für den gesamten Bereich, um städtebauliche Ziele zu definieren und Nutzungen zu konkretisieren. „Dabei ist eine qualifizierte gewerbliche Nutzung entlang der Linderhauser Straße durchaus möglich. Zugleich können wir uns aber auch Wohnbebauung in angrenzenden Bereichen vorstellen,“ erläutert Ludger Kineke die Vorstellungen seiner Fraktion.
„Die Planung sollte zudem die Option für ein unbedingt erforderliches neues Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Nächstebreck beinhalten“, ergänzt Stadtverordneter Wirtz. Die Feuerwache Nächstebreck befindet sich gegenüber dem Wasserspeicher.
Ungenehmigte Änderungen ahnden
Nicht genehmigte bauliche Veränderungen auf dem Gelände und am denkmalgeschützten historischen Gebäude müssen nach Ansicht der CDU-Politiker zeitnah geahndet werden. Sie fordern die Verwaltung auf, Vorschläge für ein Bauleitplanverfahren in die Beratungen der zuständigen Bezirksvertretung und des Fachausschusses einzubringen.
Der Bürgerverein Nächstebreck will erfahren haben, dass der neue Eigentümer des ehemaligen WSW-Geländes am 17, September 2020 einen Antrag auf Nutzungsänderung für das vorhandene Gebäude gestellt haben soll. Danach solle die Nutzung als Garage, für Wagenpflege, PKW-Aufbereitung, Ölwechsel, Reifenwechsel und so weiter vorgesehen sein.
Bürgerverein fordert Veränderungssperre
Der Bürgerverein (BV) erhebt die Forderung, für die gesamte Fläche eine Veränderungssperre zu beschließen und weist darauf hin, dass hier unverzügliches Handeln erforderlich sei, weil der Vorgang von größtem öffentlichen Interesse sei. Ein an den amtierenden Oberbürgermeister Andreas Mucke, den zukünftigen OB Uwe Schneidewind, die Fraktionen des Rates der Stadt Wuppertal, die Bezirksvertretung Oberbarmen und Stadtdirektor Johannes Slawig gerichtetes Schreiben hat der BV auf seiner Facebook-Seite veröffentlicht.