Besondere Ereignisse erfordern besondere Maßnahmen. Ein Pressegespräch am Sonntagmittag ist eine solche Maßnahme. Und das fand am Sonntag (15. März) im Rathaus statt. Oberbürgermeister Andreas Mucke, Stadtdirektor Johannes Slawig, Sozialdezernent Stefan Kühn und Ordungsdezernent Matthias Nocke erläuterten die am Tag zuvor beschlossenen drastischen Maßnahmen zur Eindämmung des Corona-Virus.
„Die Maßnahmen dienen der Vorsorge und der Eindämmung der Verbreitung des Virus“, betonte OB Mucke zu Beginn und warb um Verständnis, dass sich die Arbeit der Verwaltung „bis auf Weiteres“ darauf konzentriere. Alles, was aufschiebbar sei, müsse jetzt liegen bleiben. „Es geht einfach darum, Kontakte zu reduzieren, Abstand zu halten und die Hygieneregeln peinlich genau zu beachten“, so Mucke, um die rasante, exponentielle Verbreitung des Virus in den Griff zu bekommen und so die Kapazitäten im Gesundheitswesen nicht zu überlasten.
Stefan Kühn nannte die aktuellen Zahlen, wobei er betonte, dass es sich nur um Augenblicksdaten handele. „Am Sonntag um 12.14 Uhr gab es in Wuppertal 16 bestätigte Corona-Fälle und dazu 141 Verdachtsfälle“, berichtete der Sozialdezernent. Die Zahl der Infizierten hatte sich seit dem Vortag um zwei, die der Verdachtsfälle um 31 erhöht.
Als großes Problem nannte Kühn die aus dem Skiurlaub zurückkommenden Menschen. Er empfahl allen dringend, zunächst zu Hause bleiben und nicht zur Arbeit zu gehen. Dies sei auch im Interesse der Arbeitgeber, damit die Stadt nicht am Ende den gesamten Betrieb schließen müsse, wenn hier das Virus verbreitet worden sei.
Personaldezernent Slawig nannte als Ziel der einschneidenden Maßnahmen: „Wir müssen die medizinische und öffentliche Daseinsvorsorge aufrecht erhalten.“ Was die Stadtberwaltung selbst betreffe, so würden die Zugänge zu den Dienststellen kontrolliert und alle diejenigen abgewiesen, die nicht zwingend in die Ämter kommen müssten. Das Rathaus ist ab Montag (16. März) deshalb nur noch über einen einzigen Eingang erreichbar.
Um die Mitarbeiter zu schützen, würde verstärkt die Möglichkeit der Arbeit im Home Office angeboten. Slawig: „Das ist technisch möglich für bis zu 2.500 Mitarbeiter.“
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