Der Ausbildungsmarkt im Bergischen Städtedreieck steht unter spürbarem Corona-Einfluss. Das berichtet die Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal. Er ist gekennzeichnet durch sinkende Bewerber*innen- und Ausbildungsstellen-Zahlen. Zudem sind seit Oktober 2020 verstärkte Nachvermittlungsaktivitäten der Marktpartner und eine verstärkte Nutzung der „Ausbildungsprämie plus“ festzustellen.
Im Ausbildungsjahr 2019/20 hat sich die Corona-Pandemie trotz aller Bemühungen der Ausbildungsmarktpartner auf das Ausbildungsmarktgeschehen ausgewirkt. „Sowohl bei den Ausbildungsstellen als auch bei den Bewerberinnen und Bewerbern sind Rückgange zu verzeichnen. Gleichzeitig stieg die Zahl der unversorgten Ausbildungssuchenden“, resümiert Martin Klebe, Leiter der Agentur für Arbeit Solingen-Wuppertal das abgelaufene Ausbildungsjahr.
Ausbildungsjahr verlängert
In den vergangenen Monaten haben sich das Ausbildungsgeschehen und die zeitlichen Abläufe aufgrund der Corona-Pandemie nach hinten verschoben. Deshalb haben die Agentur für Arbeit und ihre Partner im Ausbildungskonsens vereinbart, dass das Ausbildungsjahr nicht am 30. September beendet wurde, sondern erst zu Beginn des neuen Jahres gemeinsam Bilanz gezogen wird.
Wichtigstes Ergebnis: Die Zahl der abgeschlossenen Ausbildungsverträge ist um 13,4 Prozent oder 508 Verträge geringer ausgefallen als noch im Jahr zuvor. Am 30. September 2020 haben noch 404 Jugendliche eine Ausbildungsstelle gesucht, während 343 Ausbildungsstellen unbesetzt waren.
152 Jugendliche unversorgt
Aktuell sind 152 Jugendliche unversorgt und 64 Ausbildungsstellen noch unbesetzt. Der Fokus für die Vermittlungsbemühungen der Marktpartner liegt nun darauf, die Jugendlichen bei ihrer Suche nach einer passenden Ausbildungsstelle und die Unternehmen bei der Besetzung ihrer Ausbildungsstellen im laufenden Ausbildungsjahr 2020/21 zu unterstützen.
Ausbildungsjahr 2020/21
Für das Ausbildungsjahr 2020/21 sind aktuell 2.223 Jugendliche ausbildungssuchend gemeldet. Das sind 0,2 Prozent mehr als vor einem Jahr. NRW-weit ist diese Zahl um 4,8 Prozent zurückgegangen. Dabei ist die Entwicklung im Städtedreieck unterschiedlich.
- In Remscheid sind aktuell 320 Jugendliche ausbildungssuchend gemeldet. Das sind 3,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.
- Solingen meldet aktuell 467 Jugendliche ausbildungssuchend gemeldet – 11,7 Prozent weniger als vor einem Jahr.
- Anders der Trend in Wuppertal: Hier suchen 1.436 Jugendliche eine Ausbildungsstelle. Das sind 5,8 Prozent mehr als vor einem Jahr.