Düsseldorfs Oberbürgermeister möchte den rechten Fahrstreifen der A46 zwischen Kreuz Hilden und Düsseldof-Bilk für den allgemeinen Verkehr sperren. Thomas Geisel (SPD) hat beim NRW-Verkehrsministerium angeregt, im morgendlichen Berufsverkehr diesen als Sonderspur auszuweisen. Zwischen 6.30 Uhr und 10 Uhr wäre der Fahrstreifen dann nur für Busse, Taxen und E-Autos freigegeben – wie auf den Umweltspuren in der Landeshauptstadt.
Damit ist der CDU-Fraktionsvorsitzende im Wuppertaler Stadtrat und Sprecher im Verkehrsausschuss, Hans-Jörg Herhausen gar nicht einverstanden: „Die Forderung nach einer weiteren Umweltspur kommt zur Unzeit. Während die NRW-Landesregierung Tag und Nacht an der Bekämpfung der Corona-Pandemie arbeitet, wird im Düsseldorfer Rathaus ein politisches Scheingefecht geführt. Bereits vor der widersinnigen Idee, den Fahrstreifen der A 46 zur Umweltspur zu machen, schlug Geisel vor, Linienbusse in Stoßzeiten den Standstreifen der A46 befahren zu lassen.“
„Sinnlose Forderung“
(Ludger Kineke, CDU-Fraktionsvorsitzender)
Auch Herhausens Co-Fraktionsvorsitzender Ludger Kineke empfindet dieses Verhalten eines Oberbürgermeisters als abgehoben und fernab jeder Realität: „Wer solche sinnlosen Forderungen während der Ausbreitung des Corona-Virus aufstellt, hat den Ernst der Lage nicht erkannt.“ Dabei bezieht sich Kineke auf eine Stellungnahme der Bergischen Industrie-und Handelskammer (BIHK): „Die Bergische Industrie – und Handelskammer mahnt an, dass eine Umsetzung dieses Vorschlags zu noch längeren Staus und zu noch höheren Schadstoffemissionen führen würde. Da die A 46 zu den Stoßzeiten ohnehin schon völlig überlastet ist, würde die Umweltspur auch aus Sicht der BIHK den Zustand weiter verschlimmern. Hinzu kommt die aktuell angespannte Situation aufgrund der Baustellen auf der A 46 im Düsseldorfer Einzugsgebiet.“
Unterdessen hat das Ministerium Geisel bereits mitgeteilt, dass eine solche Idee regional abgestimmt werden müsste. In jedem Falle hat eine Abstimmung mit der Stadt Wuppertal als einer der Hauptbetroffenen solcher Vorschläge zu erfolgen. Weiterhin hat das Ministerium mitgeteilt, dass einer Einrichtung einer Umweltspur verkehrstechnische und brandschutzrechtliche Gründe entgegenstehen.