Oberbürgermeister Uwe Schneidewind hatte am Donnerstag (19. Januar) die gut zweiwöchige Schließung großer Teile der Verwaltung energetisch als Erfolg gefeiert. Die CDU-Ratsfraktion sieht den Versuch dagegen zwiespältig.
Einerseits findet sie die Entscheidung vor dem Hintergrund der Sparappelle der Bundesregierung im Herbst und des in düsteren Farben ausgemalten Bildes hinsichtlich der Energieversorgung im damals bevorstehenden Winter aus energetischen Gründen ein nachvollziehbar. Doch sie stellt auch fest, dass diese Entscheidung auf Kosten der städtischen Erreichbarkeit und des Dienstleistungsgedankens gegangen ist.
„Eine erneute Komplett-Schließung der Verwaltung … halten wir in einer Großstadt wie Wuppertal nicht für angemessen.“
Ludger Kineke, Vorsitzender der CDU-Ratsfraktion
CDU-Fraktionsvorsitzender Ludger Kineke erwartet künftig bei solchen Entscheidungen der Stadtspitze mehr Bürgerorientierung: „Energieeinsparmaßnahmen sollten nicht auf dem Rücken der Bürgerinnen und Bürger ausgetragen werden. Sollte nach der abschließenden Evaluierung über eine Wiederholung nachgedacht werden, dann erwarten wir in den Bereichen der Verwaltung mit regelmäßigem Publikumsverkehr, wie in der Kfz-Zulassungsstelle, zumindest ein eingeschränktes Angebot über den Jahreswechsel. Eine erneute Komplett-Schließung der Verwaltung über volle zwei Wochen halten wir in einer Großstadt wie Wuppertal nicht für angemessen. Nur auf die Möglichkeit der Energieeinsparung zu schauen, ist uns zu einseitig.“
Die Co-Fraktionsvorsitzende Caroline Lünenschloss ergänzt: „Die Stadtverwaltung sollte sich als Dienstleisterin für die Bürgerinnen und Bürger verstehen. Da muss es dann auch über die Weihnachtspause möglich sein, sein Fahrzeug anzumelden, um zum Beispiel noch von der auslaufenden Förderung für Plug-in-Hybride zu profitieren. Eine Wiederholung der Weihnachtspause in dieser Form sollte es nicht geben. Das müsste in diesem Jahr deutlich bürgerfreundlicher werden.“ Die CDU erwarte, dass die Ergebnisse der Evaluierung auch in den politischen Gremien vorgestellt werden. Denn über diese weitreichenden Maßnahmen sollte auch die Politik beraten und entscheiden.