Der Abriss des seit langer Zeit vor sich hin gammelnden Freizeitbades „Bergische Sonne“ rückt näher. Dort, wo jetzt noch leere Schwimmbecken zu sehen sind, soll der „Smart Tec Campus Wuppertal“ entstehen. Wie die Pläne ganz genau aussehen, darüber hat die Stadt Wuppertal in einem aktuellen Sachstandsbericht informiert.
Bei der Entwicklung des Grundstücks, das mittlerweile Eigentum der Stadt ist, handelt es sich um ein Modellvorhaben. Ziel ist eine klimagerechte Ansiedlung von lokalen und überregionalen Unternehmen aus den Bereichen smarter Technologien. Es sollen neue Methoden der Auftragsbearbeitung sowie umweltfreundliche Bauweisen umgesetzt werden.
Abriss und Baureifmachung wird erheblich teurer
Zunächst steht der Abriss des Komplexes an. Der soll im Juli 2020 ausgeschrieben und Ende August vergeben werden. Mit einem Abschluss des Abrisses rechnet die Stadt Mitte 2021. Eine Hiobsbotschaft ist die deutliche Steigerung der Kosten. Waren ursprünglich 1,8 Millionen Euro für den Abriss und die Herrichtung eines vermarktungsfähigen Grundstücks veranschlagt worden, so zeigt die aktuelle Kostenschätzung des beauftragten Ingenieurbüros jedoch, dass diese Summe voraussichtlich wohl deutlich überschritten wird.
Topografie erschwert Aufbereitung
Hintergrund ist zum einen die anspruchsvolle Topografie des Geländes, zum anderen die besondere Bauwerksstruktur des ehemaligen Schwimmbads, die die Aufbereitung der Fläche erschwert. Für die Vermarktung und eine optimale Ausnutzung des Grundstücks zu ermöglichen, sind, so der Sachstandbericht der Stadt, müssen aufwändige Böschungsbauwerke errichtet werden. Zwei Geländeniveaus müssen dazu gebildet werden, wobei die untere Ebene über eine barrierefreie und für LKW taugliche Rampe erschlossen werden muss. Das macht umfangreiche Erd- und Stützarbeiten erforderlich. Zusätzliche Probleme bereitet das beim Abbruch gewonnene Recyclingmaterial, das aufgrund der ökologischen Vorgaben nicht vollständig auf dem Gelände verbaut werden kann.
Zusatzkosten wegen Vandalismus
Der Vandalismus auf der Baustelle schlägt ebenfalls zu Buche: Um Schäden für Leib und Leben abzuwehren, mussten aufwändige Überwachungs- und Sicherheitsmaßnahmen erfolgen, die allein schon Kosten von 68.000 Euro verursacht haben.