Die ständige Impfkommission empfiehlt den Impfstoff von AstraZeneca aktuell lediglich für 60-Jährige und älter. Grund sind schwerwiegende Blutgerinsel im Gehirn, welche unmittelbar nach der Impfung bei jüngeren Frauen aufgetreten sind.
Auf dieser Basis appellierte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann an die Solidarität der älteren gegenüber der jüngeren Generation. So sollen sich bitte alle Ü60-Jährigen mit AstraZeneca impfen lassen. Dies führte zu einem großen Aufschrei in der Wuppertaler Bevölkerung.
Jetzt bestätigt sich, was viele bereits vermutet hatten. Denn eine aktuelle Studie der Deutschen Gesellschaft für Neurologie bestätigt, dass auch das Risiko von Hirnvenenthrombosen für Frauen Ü60 erhöht ist. Die Studie wurde allerdings, nach Bericht des Spiegels, bisher lediglich als Preprint veröffentlich. Andere wissenschaftlicher konnten die Studienergebnisse daher bisher nicht kritisch untersuchen.
Rate von Hirnvenenthrombosen neun Mal höher als bei Biontech oder Moderna
Das Risiko erscheint dabei deutlich höher. Im Vergleich zu mRNA-Imstoffen von Biontech und Moderne treten gefährliche Hirnvenenthrombosen rund neun Mal mehr auf. Bei Frauen ist die Rate im Vergleich zu Männern um den Faktor drei erhöht. Dennoch sehen Wissenschaftler im Rahmen einer Risiko-Nutzen-Analyse die Verwendung von AstraZeneca als sinnvoll an. Denn zwar ist das relative Risiko im Vergleich zu anderen Impfstoffen deutlich erhöht, das absolute Risiko bleibt jedoch verschwindend klein.