Die seit Ende Oktober im Wuppertaler Stadtbild aufgetauchten Leih-E-Scooter polarisieren. Vor allem die Tatsache, dass sie überall ungeordnet herumstehen, ärgert die Menschen. In die jüngste Sitzung des Stadtrates hatten die Freien Wähler (FW) deshalb einen Prüfauftrag auf die Tagesordnungsetzen lassen, der die Einrichtung von Abstellplätzen für E-Scooter vorsah. Diese sollten zusätzlich an geeigneten Fahrradabstellplätzen geschaffen werden, um den Nutzern von privaten E-Scootern eine Möglichkeit zum gesicherten Abstellen zu geben. Der Auftrag fand jedoch bei den Stadtverordneten keine Mehrheit.
Bettina Lünsmann von den FW, Mitglied des Ausschusses für Stadtentwicklung und Bauen, bedauert diese Entscheidung: „Ziel des Antrags war, die von allen Fraktionen immer beschworene Verkehrswende konstruktiv im Bereich E-Scooter weiterzuentwickeln. Leider muss man feststellen, dass die politischen Mitbewerber darunter anscheinend nur Fahrräder verstehen. Diese Kurzsichtigkeit prägt in vielen Bereichen den politischen Diskurs.“
Private E-Scooter keine Bereicherung des Verkehrsmixes?
Während die Mehrheit des Rates der Meinung ist, dass kommerzielle Anbieter von E-Scootern eine Bereicherung des Verkehrsmixes darstellen, so scheint dies nicht für private E-Scooter zu gelten.
„Wir hätten uns gewünscht, dass der Antrag eine Mehrheit findet, da diese neue Form der Mobilität bisher keine begleitende Infrastruktur hat. Hier hätte man mit sehr überschaubaren Summen, viel weniger als beispielsweise für Fahrradabstellbügel notwendig ist, einen Beitrag für die private Nutzung von E-Scootern leisten können. Dies ist für die politischen Mitbewerber anscheinend jedoch zu progressiv.“
Während in vielen anderen Städten, auch im europäischen Ausland, konstruktiv daran gearbeitet wird, auch für neue Formen der Mobilität vernünftige Rahmenbedingungen zu schaffen, verstehe man in Wuppertal unter Verkehrswende anscheinend nur den Kampf gegen das Auto, meine die FW und verweisen auf das Ergebnis, wie es in der Hünefeldstraße zu „bewundern“ sei. Die dort vollzogene Neuaufteilung hatten die FW aufgrund der im Vorfeld schon abzusehenden Probleme abgelehnt.