Seit zehn Jahren wird immer wieder diskutiert, die Zoo-Festsäle neu zu beleben. Passiert ist bishe nichts. Die Freien Wähler (FW) haben sich des Themas angenommen und bringen eine komplett neue Nutzung ins Gespräch, nachdem sich alle über die Jahre angedachten Nutzungen zerschlagen haben.
Ralf Geisendörfer, Mitglied im Betriebsausschuss Gebäudemanagement und des Finanzausschusses erklärt: „Seit 2012 stehen die Zoofestsäle leer. Damals musste die Nutzung als Zoo-Restaurant aufgegeben werden, da massiver Sanierungsbedarf bestand. In der daraufhin entstehenden Debatte über eine erneute Nutzung wurde schon 2016 von einem Kostenvolumen von 20 Millionen Euro gesprochen, um die grundlegende Sanierung durchzuführen. Da seitdem das Gebäude letztlich dem Verfall überlassen wurde, wird man mit dieser Summe nicht ansatzweise hinkommen.“
Sanierungskosten sprengen Finanzrahmen der Stadt
Baukostensteigerungen und die aktuell hohe Inflation sorgen dafür, dass die benötigte Summe mittlerweile wohl eher bei 50 Millionen Euro liegen wird, wenn nicht sogar noch höher. Und damit für die Stadt realistisch nicht aufzubringen.
Geisendörfer: „Die neuen Meldungen über das Investitionsprogramm des GMW zeigen auf, dass selbst für bereits geplante Projekte das Geld fehlt und etliche Sanierungen aufgeschoben werden müssen. Das Paradebeispiel ist traurigerweise die Else-Lasker-Gesamtschule.“ Damit stehe fest, so Geisendörfer weiter, dass die Stadt Wuppertal in den nächsten zehn Jahren kein Geld für eine Sanierung der Zoofestsäle haben werde. Er fordert: „Daher muss nun endlich über eine andere Nutzung gesprochen werden.“
Kein Bedarf für zweites Restaurant im Zoo
Für ein Restaurant im Zoo besteht seit der Eröffnung des Okavango kein Bedarf mehr. Die Zoofestsäle erfüllen somit auch langfristig keinen Zweck mehr im städtischen Gebäude-Portfolio.
„Warum entwickelt man das wunderschöne, unter Denkmalschutz stehende Gebäude nicht im Sinne einer nachhaltigen Stadtentwicklung?“, fragt Ralf Geisendörfer. Es sei Zeit für neue Denkansätze. So könne ein erfahrener Immobilienentwickler beispielsweise an dem Standort hochwertige Wohnbebauung umsetzen, die das Zooviertel positiv beeinflussen würde. Eine Nutzung als Festsaal sei auch wegen der Probleme im Lärmschutz eine antiquierte Idee.
Rettung durch Wohnbebauung
Hochwertige Wohnflächen dagegen seien in Wuppertal Mangelware. Eine Wohnbebauung könnte das denkmalgeschützte Gebäude vor dem Verfall retten und gleichzeitig den Wohnungsmarkt beleben, ohne dass eine bestehende Nutzung aufgegeben werden müsste.
Geisendörfer fasst zusammen: „Aus Sicht der Freien Wähler wäre eine solche Nutzung für alle Seiten das bestmögliche Szenario.“