Grüne greifen Problem versperrter Rettungswege auf

So eng kann es beim Feuerwehr-Einsatz (hier in der Elberfelder Nordstadt) werden (Screenshot: Ramette-Video)

Dass die Feuerwehr in Wuppertal bereits seit Jahren Probleme beim Erreichen von Einsatzortenhat, berichten die Wehrleute immer wieder. Schon vor zwei Jahren war in einem Video vom nächtlichen Besuch des Grünen-Ratsfraktionsvorsitzenden Paul Yves Ramette in der Nordstadt zu erkennen, wie eng es im Notfall wird. Das Video findet ihr hier.

In der Berichterstattung über den Großbrand in der Elberfelder Nordstadt vom 25. auf den 26. September 2022 wurde erwähnt, dass insbesondere durch nicht ordnungsgemäß geparkte PKW in Kreuzungsbereichen die Anfahrt der Feuerwehr zur Einsatzstelle verzögerten, da sie durch die so verengten Straßen nicht weiterfahren konnte. Außerdem sollen geparkte Fahrzeuge den Zugang zu Hydranten versperrt und dadurch den Zugang zum Löschwasser erschwert haben.

Erneut versperrte Rettungswege

In der Nacht vom 4. auf den 5. Oktober 2022 ist es in der Südstadt wohl wieder zu versperrten Rettungswegen gekommen. Erneut erreichte die Feuerwehr dadurch verspätet einen Wohnhausbrand.

Eine Anfrage von Bündnis 90/Die Grünen im Ausschuss für Ordnung, Sicherheit, Sauberkeit und BA ESW an die Verwaltung soll nun unter anderem klären, welche Hindernisse für die Einsatzkräfte bei diesem und anderen Fällen seit 2018 vor Ort bestanden haben, ob bereits Konsequenzen aus diesen Erkenntnissen gezogen worden sind und wie Verstöße wie das „Gehwegparken“ aktuell gewichtet und behandelt werden.

Problem hat sich verschlimmert

Sascha Schäfner, ordnungspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion erklärt: „Das Problem ist nicht neu, es hat sich aber nach und nach verschlimmert. Die Stadt Wuppertal muss nicht zuletzt aus drohenden Haftungsgründen für entstandene Schäden, die nicht durch die Feuerwehr minimiert werden können, da sie nicht einmal bis zum Einsatzort kommt, handeln. In meiner Nachbarschaft in der Nordstadt stellt man sich die Frage: ‚Was passiert, wenn es bei mir brennt?‘ Das Vertrauen in unsere Stadt wird geringer, wenn sie keine Sicherung der Versorgung in Notsituationen gewährleisten kann.“

Frank ter Veld, Grünen-Stadtverordneter und Mitglied im Verkehrsausschuss ergänzt: „Wir sollten nicht warten, bis die Feuerwehr das nächste Mal nicht zu ihrem Einsatzort kommt und Menschen sterben. Im Falle eines Not-Großeinsatzes bei Gasaustritt oder ähnlichen Großkalamitäten ist es aktuell unmöglich, die Häuser zu erreichen und Menschen zu retten. Hier besteht größter Handlungsbedarf. Konsequenzen bei den kommunalen Ordnungsbehörden hinsichtlich der Einhaltung der Parkordnungen sind kein Zeichen von Pedanterie, sondern können Sicherheit gewährleisten. Rettungswege retten Leben, aber nur, wenn sie frei sind.“

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