Die „Grünkohl-Kampagne“ hat begonnen. In Nächstebreck wurden an sechs, vom Landesamt für Natur Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) fachlich ausgewählten Standorten, spezielle Pflanzcontainer mit Grünkohl-Pflanzen aufgestellt. Er soll nach einem Wachstum von 90 bis 100 Tage den Experten Aufschlüsse über die PCB-Belastung in der Umgebung geben.
Das LANUV hatte bei mehreren Unternehmen im Land zunächst ein sogenanntes Löwenzahl-Screening durchgeführt, nachdem zuvor bei einem Betrieb in Ennepetal eine erhöhte Belastung der Umgebung mit PCB festgestellt worden war. PCB kann bei der Produktion von Silikonkautschukprodukten unbeabsichtigt entstehen.
Hohe PCB-Werte in Nächstebreck
In Wuppertal sind zwei Betriebe betroffen. Bei dem Unternehmen in Ronsdorf waren die Werte unkritisch. Bei Coroplast in Nächstebreck lagen die Werte deutlich höher, hier hatte die Stadt im Juni vorsorglich eine Verzehrempfehlung für Blattgemüse herausgegeben.
Mit der aktuellen Untersuchung soll genauer festgestellt werden, wie groß die Belastung in der Nachbarschaft des Unternehmens tatsächlich ist. Grünkohl eignet sich wegen seiner krausen Blattstruktur dafür besonders gut. Der Grünkohl wird im November geerntet, mit Ergebnissen wird allerdings erst für Anfang des kommenden Jahres gerechnet.
Früher als geplant
„Wir sind froh, dass das LANUV seine Untersuchungen sogar noch früher als geplant gestartet hat. Umso schneller bekommen wir die Ergebnisse der Grünkohl-Kampagne und können so den Menschen in Nächstebreck verlässliche Antworten liefern“, sagt Wuppertals Umweltdezernent Frank Meyer. Coroplast hatte unabhängig von der Untersuchung zugesichert, zum Jahreswechsel die Produktion so umzustellen, dass kein PCB mehr in die Umwelt gelangt. „Das Gleiche gilt im Übrigen auch für die Ronsdorfer Firma. Das ist wichtig für die Nachbarn beider Unternehmen“, so Meyer.