Immer mehr Reinigungskräfte werden von ihren Chefs dazu gedrängt, schlechtere Arbeitsverträge zu unterschreiben – mit weniger Urlaubstagen und Lohn-Drückerei. Um das Ausmaß dieser Praxis vor Ort zu ermitteln, ruft die Gewerkschaft IG Bauen-Agrar-Umwelt (BAU) die 3.750 Gebäudereinigerinnen und Glasreiniger aus Wuppertal dazu auf, an einer bundesweiten Online-Umfrage teilzunehmen.
„Ziel ist es, das Ausmaß von Lohndrückerei und Urlaubskürzung zu ermitteln. In der Branche geht es nämlich gerade hoch her: Viele Reinigungskräfte werden regelrecht dazu gedrängt, geänderte Arbeitsverträge zu unterschreiben“, sagt Doris Jetten von der IG BAU Düsseldorf.
Die Gebäudereiniger-Gewerkschaft hat die Umfrage gestartet, um „schwarze Schafe unter den Arbeitgebern gezielt zu orten“. Davon gebe es nämlich Tag für Tag mehr: Seit der Kündigung des Rahmentarifvertrages für das Gebäudereiniger-Handwerk durch die Arbeitgeber scheuten viele Unternehmen nicht davor zurück, ihren Beschäftigten die Arbeitsbedingungen neu zu diktieren.
„Die Reinigungskräfte bekommen deutlich weniger Lohn – schon dadurch, dass ihnen die Zuschläge bei Überstunden oder für die Arbeit an Sonn- und Feiertagen teilweise komplett gestrichen werden. Und sie werden mit einem Minimum an Urlaubstagen abgespeist“, sagt die Vorsitzende des IG BAU-Bezirks Düsseldorf. Die Frage, die Doris Jetten dabei auf den Nägeln brennt: „Wie schlimm ist die Situation in Wuppertal?“ Sie appelliert daher an die Reinigungskräfte, beim Online-Check zur Arbeit in der Gebäudereinigung unter www.sauberkeit-brauchtzeit.de/umfrage mitzumachen.