Auf der A3 zwischen Hilden und Opladen gibt es immer wieder Engpässe wegen hohen Fahrzeugaufkommens. Um diese Kapazitätsengpässe aufzulösen, fordern die Bergische IHK (BIHK) und die IHK Düsseldorf (IHKD) die Freigabe des Seitenstreifens als vierter Fahrspur im Bedarfsfall. In einem gemeinsamen Schreiben an Bundesverkehrsminister Volker Wissing haben die beiden Hauptgeschäftsführer Michael Wenge (BIHK) und Gregor Berghausen (IHKD) darauf hingewiesen, dass das Instrument der temporären Seitenstreifenfreigabe (TSF) bereits erfolgreich auf dem Abschnitt zwischen Hilden und Ratingen Ost eingesetzt wird.
Eine Studie im Auftrag der Autobahn GmbH hat jetzt ergeben, dass eine TSF auch im Abschnitt zwischen Hilden und Opladen umsetzbar ist. Die ab 2017 erfolgte Grundsanierung von Fahrbahn, Entwässerung und Telematik erleichtere die Umsetzung dort sogar. Die Studie zeigt aber auch, dass auf dem Abschnitt mehrere kleinere Brückenbauwerke aus den 1930er Jahren vorhanden sind, die einer Nutzung des Standstreifens entgegenstehen. „Diese müssen ohnehin dringend saniert oder neu gebaut werden, um die Funktionsfähigkeit der A3 in diesem Abschnitt zu erhalten. Dies könnte im Zuge der vorbereitenden Arbeiten zur Seitenstreifenfreigabe gleich mit erledigt werden“, argumentieren die beiden IHK-Hauptgeschäftsführer. Dabei sollten Spielräume zur Planungsbeschleunigung genutzt und auf die Planfeststellung bei den kleineren Ersatzneubauten möglichst verzichtet werden.
Alternative zum achtstreifigen Ausbau
Eine Verzögerung könnte dagegen schwerwiegende Folgen für eine der wichtigsten Autobahnen in Deutschland haben. „Wir bitten Sie daher, die notwendigen Schritte zur Umsetzung dieser sinnvollen und in der Region mehrheitsfähigen Maßnahme einzuleiten, um die Belastungssituation für tausende Pendler sowie den Wirtschaftsverkehr effektiv zu vermindern und die Funktionsfähigkeit der A3 langfristig zu sichern“, so Wenge und Berghausen. Die Kammern sehen die temporäre Freigabe des Seitenstreifens auch als Alternative zu einem achtstreifigen Ausbau der A3 in diesem Bereich, wie er bisher im Bundesverkehrswegeplan vorgesehen ist.