Der Insolvenzantrag der WKW Gruppe, von dem gestern verschiedene Medien berichteten, stellt eine ernste Bedrohung für rund 3.800 Arbeitsplätze dar. Dieser Vorfall sollte ein deutliches Signal an die Wirtschaftspolitik in Berlin sowie in Wuppertal senden. Die drohende Arbeitslosigkeit erfordert dringende Maßnahmen seitens der Politik – reine Bekundungen von Mitgefühl reichen nicht aus. Es müssen konkrete Schritte unternommen werden, um auf diese Krise zu reagieren.
Herausforderungen für die deutsche Autoindustrie
Die aktuelle Situation der WKW Gruppe kann nicht allein auf konjunkturelle Stagnation oder interne Unternehmensprobleme zurückgeführt werden. Die deutsche Automobilindustrie befindet sich insgesamt in einer tiefen Krise. Hohe Energiekosten belasten nicht nur diese Branche, sondern auch andere Sektoren wie die Chemieindustrie. Diese Kosten führen vermehrt zu Standortschließungen in Deutschland und einer Verlagerung der Produktion ins Ausland. Die Entscheidung, gleichzeitig aus Kernenergie, Kohle und Gas auszusteigen, ohne verlässliche und bezahlbare Alternativen bereitzustellen, zeigt nun gravierende Auswirkungen.
Darüber hinaus verschärft das von Sozialdemokraten und Grünen in Brüssel vorangetriebene Verbot des Verbrennungsmotors ab 2035 die Situation weiter. Damit wird eine Technologie abgeschafft, in der die deutsche Automobilindustrie traditionell führend ist, während die Elektromobilität als Alternative von vielen Käufern nicht akzeptiert wird. Zudem hat die Bundesregierung die staatliche Förderung für diese Technologie gekürzt. All dies stellt keine berechenbare und verlässliche Wirtschaftspolitik dar. Die Bundesregierung muss hier dringend umdenken, da mit der Automobilindustrie eine Schlüsselbranche der deutschen Wirtschaft gefährdet ist.
Regionale Auswirkungen und Handlungsbedarf
Auch für die regionale Wirtschaftspolitik in Wuppertal und dem Bergischen Land sollte der Insolvenzantrag der WKW Gruppe ein deutliches Warnsignal sein. Die Krise der Automobilindustrie erreicht nun auch Wuppertal, und es ist zu befürchten, dass weitere negative Entwicklungen folgen werden. Besonders die mögliche Krise bei VW könnte massive Folgen für die gesamte Region haben, da das Bergische Land ein bedeutendes Zentrum für Automobilzulieferer darstellt.
Obwohl die Möglichkeiten der kommunalen Wirtschaftspolitik begrenzt sind, sollten die drohenden Konsequenzen für Arbeitsplätze und Steuereinnahmen nicht unterschätzt werden. Es ist notwendig, diese Warnsignale ernst zu nehmen und entsprechend zu handeln.
Vorschlag für einen regionalen Autogipfel
Angesichts der aktuellen Situation schlägt die Wuppertaler CDU vor, einen regionalen „Autogipfel“ zu veranstalten, ähnlich wie es der Bundeswirtschaftsminister auf nationaler Ebene plant. Vertreter von Arbeitgeberverbänden, Gewerkschaften, der Industrie- und Handelskammer, der Wirtschaftsförderung und der lokalen Politik sollten sich gemeinsam mit den betroffenen Unternehmen beraten, um Lösungen für die Krise zu erarbeiten. Solche Maßnahmen sind das Mindeste, was von Unternehmen und Arbeitnehmern in der Region erwartet werden kann, denn Stillstand und ein „Weiter so“ darf es in dieser Situation nicht geben.
Die regionalen Entscheidungsträger sind aufgefordert, schnell und entschlossen zu handeln, um den drohenden Arbeitsplatzverlusten und den wirtschaftlichen Schäden für die Region entgegenzuwirken.