Die Jungen Liberalen (Juli), Nachwuchsorganisation der FDP, haben mehr Schutz für jüdisches Leben und für die uneingeschränkte Ausübung jüdischen Glaubens in Wuppertal angemahnt. Hintergrund sind die Ausführungen des Vorsitzenden der Jüdischen Kultusgemeinde in Wuppertal, Leonid Goldbergs, Juden könnten im Bergischen Land ihre Kippa nicht gefahrlos öffentlich tragen und würden deshalb auf diese verzichten oder sie mit einer anderen Kopfbedeckung verstecken.
Goldberg hatte sich während einer Diskussionsveranstaltung zum Thema Antisemitismus in der Volkshochschule Wuppertal am Sonntag (3. März) entsprechend geäußert. „Das erinnert an dunkle Zeiten der deutschen Geschichte,“ monierte der stellvertretende Juli-Vorsitzende Robin Hölter: „Es reicht nicht, in Sonntagsreden zu sagen, wir würden mehr für die Sicherheit jüdischen Lebens in Deutschland und im Tal tun, wenn sich in Wirklichkeit Juden hier vor Gewalt fürchten müssen.“ Hölter weiter: „Dieser Zustand ist absolut inakzeptabel.“ Zum einen müsse mehr Polizei in gefährlichen Straßenzügen eingesetzt werden, zum anderen antisemitische Gewalt konsequent als solche benannt und entsprechend verurteilt werden. Das gelte sowohl für die Zivilgesellschaft als auch für die Justiz, so Hölter abschließend.