Der Streit zwischen Wuppertal und Remscheid um die Outletcenter am Döppersberg und in Lennep hat sich im Nachhinein als völlig unsinnig erwiesen. Nach dem Factory Outlet Center (FOC), der Schnäppchen-Mall in Wuppertal, ist jetzt auch das am Rande der Lenneper Altstadt geplante DOC „gestorben“. Die Bergischen müssen also weiter ins niederländische Roermond fahren, wollen sie ein Outlet besuchen.
Das Bundesverwaltungsgericht in Leipzig hat am heutigen Dienstag (25. Januar) die Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts Münster vom Oktober 2020 bestätigt, dass die Baugenehmigung unwirksam ist. Eine Revision der Stadt Remscheid haben die Richter damit zurückgewiesen. Geklagt hatte ein Lenneper Anwohner, unterstützt von der Anti-Outlet-Bürgerinitiative, die das Urteil für sich als großen Erfolg verbuchte.
„Ein herber Rückschlag für die Stadtentwicklung.“
Reaktion der Remscheider Stadtspitze
Die Remscheider Stadtspitze zeigte sich tief enttäuscht. Sie nannte das Urteil „einen herben Rückschlag für die Stadtentwicklung“.
Oberbürgermeister Burkhard Mast-Weisz wird in der Lokalzeit Bergisch-Land des WDR so zitiert: „Ich weiß, es war umstritten. Aber ich sehe nach wie vor die Chancen sehr viel größer als die Risiken. Das ist gerade kaputtgegangen.“ Ursprünglich sollten im DOC Lennep rund 170 Millionen Euro investiert werden. 100 Geschäfte waren geplant. Die Eröffnung war zuletzt für 2024/25 vorgesehen.
BIHK tief enttäuscht
„Wir sind über diese Entscheidung tief enttäuscht. Dieses Urteil ist ein Schlag ins Gesicht und behindert massiv die städtebauliche und wirtschaftliche Entwicklung in Remscheid.“ So kommentieren Henner Pasch, Präsident der Bergischen Industrie- und Handelskammer (BIHK), und BIHK-Hauptgeschäftsführer Michael Wenge in einer ersten Reaktion die Entscheidung aus Leipzig. Beide sind besonders darüber verärgert, dass das Gericht diese enorm wichtige Ansiedlung allein aufgrund juristischer Formalien gestoppt habe.