Klimaschutz in Wuppertal lahmt

Solarpaneele auf dem Dach des WSW-Busdepots Nächstebreck (Foto: Ralf Silberkuhl)

Die Klimaschutz-Maßnahmen in Wuppertal haben in den letzten beiden Jahren durchaus Fortschritte gemacht, das zeigt der Sachstandsbericht Klimaschutz, den die Klimaschutz-Stelle der Stadt vorgelegt hat. Für die Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen reichen die ergriffenen Maßnahmen aber bei weitem nicht aus, um das anvisierte Ziel, bis 2035 klimaneutral zu sein, zu erreichen.

„In der Solaroffensive bietet Wuppertal ein zweigeteiltes Bild: Während bei der Stadt der Ausbau viel zu schleppend vorangeht, sind Unternehmen und Privathaushalte besonders aktiv. Die Stadt hat das Ziel, 25 neue Anlagen pro Jahr zu errichten, weit verfehlt. Dafür sind 2022 fast 600 neue Solaranlagen auf Privathäusern und Firmendächern installiert worden“, stellt Klaus Lüdemann, energiepolitischer Sprecher der Grünen-Ratsfraktion fest. „Das ist leider immer noch zu wenig. Um die Klimaneutralität zu erreichen, bräuchte es mehr als 2.000 neue Solaranlagen pro Jahr. Erfreulich ist aber, dass Wuppertal über dem Bundestrend liegt. Die Zahl der Anlagen in unserer Stadt ist prozentual stärker gestiegen als bundesweit“, so Lüdemann weiter.

Energiewende schneller vorantreiben

Nach Ansicht der Bündnis-Grünen müsse die Energiewende schneller vorangetrieben werden. Besonders die Eigenbetriebe und städtischen Töchter (Stichwort Gebäudemanagement) müssten sich noch mehr engagieren und vorbildhaft vorangehen. Der aktuell vorgelegte Stufenplan zu Klimaneutralität zeige hier konkrete Szenarien und Handlungsoptionen. Eine treibende Kraft in Wuppertal seien auch die diversen Vereine und Initiativen, die sich für einen Solarausbau in den Quartieren unserer Stadt einsetzten.

„Die Wuppertaler Politik muss jetzt genauso die Weichen stellen, wie Bund und Land das gerade tun. Die Rahmenbedingungen für Solaranlagen auf Freiflächen, Mieterstrommodelle oder Solar auf Denkmälern wurden erleichtert. Wenn der Stadtrat jetzt auch den Stufenplan für Wuppertal beschließt, kann die Energiewende in unserer Stadt noch mehr Fahrt aufnehmen“, betont Ulrich T. Christenn, klimapolitischer Sprecher der Fraktion.

„Die Menschen müssen mitgenommen und selbst aktiv werden.“

Ulrich Tonno Christenn, klimapolitischer Sprecher der Ratsfraktion Bündnis 90/Die Grünen

Für die Grünen ist wichtig, dass es bei der Energiewende aber nicht nur um technische Lösungen geht: „Die Menschen müssen mitgenommen und selbst aktiv werden. Dabei ist es gut, dass die Stadt den Service ausgeweitet hat. Mit dem Solar- und Grünflächenkataster, diversen Beratungsangeboten und digitalen und analogen Infomaterialien ist hier eine Basis gelegt. Weiterer Service zum Beispiel in unterschiedlichen Sprachen und dezentral in den Quartieren ist aber nötig“ meint Christenn. Erfreulich sei, dass die Stadt ein zusätzlicher Förderprogramm für die Energiewende auflegen wolle.

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