Mit ihren Kündigungen hat die Stadt Wuppertal nun wirklich kein glückliches Händchen. Neben der Großbaustelle Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, bei dem aktuell zwei Intendantinnen angestellt sind, verschärft sich offenbar auch die Situation im Fall des geschassten Dezernenten Panagiotis Paschalis.
Strafanzeige unter anderem gegen Slawig und Mucke
Wie die Wuppertaler Rundschau (WR) erfahren hat, hat der abgewählte Rechtsdezernent wegen des Verdachtes zahlreicher Vergehen schon am 12. Oktober Strafanzeige unter anderem gegen Kämmerer Johannes Slawig und einige Kämmerei-Mitarbeiter, OB Andreas Mucke und die Spitzen der früheren GroKo und der FDP erstattet. Auslöser ist der bekannte städtische Leasing-Deal mit dem Bochumer Sportsponsoring-Unternehmen ASS. Der wurde bekanntlich vom Bochumer Landgericht als gesetzes- und sittenwidrig eingestuft. Dagegen hat die Stadt Berufung eingelegt.
Verdacht der Korruption
„Paschalis war und ist der Auffassung, dass dieses Geschäft, bei dem Geld auch noch dann geflossen ist, als der Rechts-Dezernent gefordert hatte, die Zahlungen einzustellen, von Anfang an nicht rechtskonform und mit dem Verdacht der Korruption behaftet war“, schreibt das Anzeigenblatt in seiner Samstagausgabe (15. Dezember).
„Über den Fall ASS hinaus habe ich Zweifel an der Eignung der Organisationsstrukturen der Stadt, Korruptionsfälle abzuwehren.“
(Panagiotis Paschalis in der WR)
Bei der Ratssitzung am Montag (17. Dezember) soll auf eventuelle Regressansprüche der Stadt, sie werden mit bis zu 800.000 Euro beziffert, gegenüber Geschäftsführung und Aufsichtsrat der WMG, in der die Stadt als Gesellschafterin die Mehrheit hat, verzichtet werden. Damit wären diese verjährt.
Paschalis hält Anspruchsverzicht für strafbar
„Paschalis hält diesen Anspruchsverzicht für strafbar, da seiner Meinung nach durchsetzbare Ansprüche gegen Tatbeteiligte bestehen. Die Vorwurfsreihe in seiner Strafanzeige listet Betrug, Untreue, Verleitung Untergebener zu Straftaten, Bestechlichkeit (indem zugelassen wurde, dass sich Dritte bereichern) sowie mögliche Steuerstraftaten auf“, schreibt die WR.