Wer gedacht hatte, der Outlet-Streit zwischen Wuppertal und Remscheid sei praktisch beigelegt, der irrt. In der „Seifenoper“ um ein Outlet, das in Lennep gebaut werden soll und eines, das in Wuppertal bereits begraben ist, haben die Juristen der Wuppertaler Stadtverwaltung plötzlich Bedenken gegen eine Klagerücknahme geäußert.
Sie empfehlen Politik und Verwaltung der Schwebebahnstadt, nicht auf die Klage zu verzichten. Im Gegenteil: In ihrem Gutachten sehen sie Risiken auf die Kommune zukommen. Der Grund: Wuppertaler Einzelhändler könnten die Stadt später doch für eventuelle Einbußen haftbar machen, wenn die nicht alles tut, um das Outlet-Center zu verhindern.
Schwarzer Peter bei der Stadt
Jetzt liegt der Schwarze Peter bei der Stadt. Denn die muss entscheiden, ob der politisch bereits zum Ausdruck gebrachte Will und das Verhältnis zum Nachbarn Remscheid wichtiger ist oder die Vermeidung des von den Juristen genannten Risikos. Am Zug ist die Politik, die sich mit der (praktisch gescheiterten) Umfrage unter den Einzelhändlern einen schlanken Fuß machen wollte. Bis Mittwoch (13. November) muss nun die Verwaltung der Politik eine Empfehlung vorlegen.
Handelsverband: „Phantomgutachten“
Der Wuppertaler Handelsverband hat indessen das Gutachten als „Phantomgutachten“ abqualifiziert. Der Stadtrat solle nicht darauf hören.
- Nur zur Erinnerung: In Sachen Abwahl des Dezernenten Panagiotis Paschalis und der fristlosen Kündigung von Pina Bausch-Intendantin Adolphe Binder waren erhebliche Risiken nicht gesehen worden.