Bäcker und Bäckerei-Verkäuferinnen sollen auch für sich größere Brötchen backen können. Für die rund 1.250 Menschen, die in Wuppertaler Bäckereien arbeiten, fordert die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) ein Plus von 140 Euro pro Monat.
„Die Mitarbeiter machen einen Knochenjob. Das muss sich auch im Portemonnaie bemerkbar machen“
(Zayde Torun, NGG-Geschäftsführerin)
„Frühes Aufstehen, Hitze in der Backstube, Saubermachen nach Ladenschließung – die Mitarbeiter machen einen Knochenjob. Das muss sich auch im Portemonnaie bemerkbar machen“, sagt Zayde Torun, Geschäftsführerin der NGG Düsseldorf-Wuppertal. Der Verband des Rheinischen Bäckerhandwerks und der Bäckerinnungs-Verband Westfalen-Lippe bieten für die verschiedenen Lohngruppen jedoch nur ein Plus zwischen 1,2 und 2,2 Prozent an. Für Bäckergesellen nach der Ausbildung wären das nicht einmal 26 Euro mehr pro Monat.
Der Branche falle es immer schwerer, noch genügend Fachpersonal zu finden, so Torun. „Eine bessere Bezahlung ist ein entscheidender Faktor dabei, die Jobs in der Produktion und im Verkauf attraktiver zu machen. Ein weiterer Schlüssel sind faire und zeitgemäße Lohngruppen. Der Vorschlag der Arbeitgeber dazu ist ein Schritt zurück. Damit lässt sich die Abwanderung des Personals in andere Branchen nicht aufhalten und vor allem die Begeisterung junger Menschen für das Bäckerhandwerk bestimmt nicht entfachen.“
In Wuppertal gibt es nur 72 Bäcker-Azubis
Nach Angaben der Arbeitsagentur machen in Wuppertal aktuell lediglich 72 Azubis eine Lehre in einer Bäckerei – vor sechs Jahren waren es noch 114. „Wenn die Bäckermeister nichts für das Image ihrer Branche tun, dürften sich künftig noch weniger junge Menschen für diesen Beruf entscheiden“, warnt Zayde Torun.