Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) fordert die Bundestagsabgeordneten aus Wuppertal auf, in Berlin für das geplante Verbot von Werkverträgen und Leiharbeit in der Fleischwirtschaft zu stimmen. Corona-Ausbrüche in mehreren Fleischunternehmen hätten gezeigt, wohin die Missstände führen können.
„Für die überwiegend osteuropäischen Beschäftigten in Subunternehmen sind extreme Arbeitsbelastung, Lohn-Prellerei und Unterbringung in abrissreifen Wohnungen seit Jahren an der Tagesordnung. Mit solchen Wildwest-Methoden muss endlich Schluss sein“, fordert Zayde Torun, Geschäftsführerin der NGG-Region Düsseldorf-Wuppertal.
Nur noch zehn Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe in Wuppertal
Das geplante „Arbeitsschutzkontrollgesetz“ könne die Fleischbranche zugleich stärken: Nach Angaben der Arbeitsagentur sank die Zahl der Schlacht- und Verarbeitungsbetriebe in Wuppertal innerhalb von 20 Jahren um 74 Prozent. Von 39 Betrieben im Jahr 1999 gibt es heute nur noch zehn. „Diese Konzentration hat dazu geführt, dass reguläre Stellen verloren gingen und Arbeiten an Subunternehmen ausgelagert wurden – zu prekären Bedingungen“, betont Torun.
Die Zahl sozialversicherungspflichtiger Fleisch-Jobs hat sich in der Stadt laut Arbeitsagentur binnen 20 Jahren mehr als halbiert – während die reguläre Beschäftigung in allen Branchen im selben Zeitraum nahezu stagnierte (minus zwei Prozent). Mit Hilfe des neuen Gesetzes müssen nun die Stammbelegschaften wieder aufgebaut und muss die Mitbestimmung gestärkt werden. Das führt zu höheren Löhnen. Sozialabgaben und Steuereinnahmen steigen“, so die NGG.