Oberbürgermeister Andreas Mucke hat sich in die Diskussion um die Schließung des Wuppertaler Betriebs der Firma Schaeffler eingeschaltet. Er fordert die Führung des Zulieferers der Automobil- und Maschinenbauindustrie auf, die Entscheidung zu überprüfen und den Standort nicht abzubauen, sondern zukunftssicher zu machen. Er stehe solidarisch an der Seite der rund 900 Beschäftigten in Wuppertal, deren Existenz bei einer Schließung gefährdet wäre.
Für den Fall, dass Schaeffler bereit sei, den Standort Wuppertal langfristig zu erhalten, kündigt der Oberbürgermeister seine Unterstützung an. In diesem Fall stehe er als Ansprechpartner zur Verfügung, erklärt aber in einem an den Vorstandsvorsitzenden der Schaeffler AG gerichteten Schreiben: „Mit großem Unverständnis, sehr großer Verärgerung und existenzieller Sorge um den Bestand des Standortes Wuppertal habe ich die Ankündigung Ihres Unternehmens zur Kenntnis genommen.“
„Eigentum verpflichtet.“
(OB Andreas Mucke)
Die Unternehmensentscheidung sei ein schwerer Schlag für Wuppertal als Wirtschaftsstandort, aber insbesondere für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Schaeffler AG. „Dabei beruhigt uns auch überhaupt nicht, dass Sie ankündigen, sozialverträgliche Lösungen zu finden. Denn wir haben mittlerweile das Vertrauen in die Verlässlichkeit Ihrer Ankündigungen und Entscheidungen verloren. Sie haben in den vergangenen Jahren erfolgte Veränderungen am Markt zum Anlass genommen, Arbeitsplätze zugunsten der Gewinnmaximierung abzubauen. Diesen Weg sind die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Wuppertal trotz für sie damit verbundener erheblicher Einschnitte – Kurzarbeit, Einbußen bei der Vergütung und den Sozialleistungen – mitgegangen. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben es daher verdient, dass das Unternehmen ebenfalls Verantwortung übernimmt: Eigentum verpflichtet“, so Mucke weiter.
Die Belegschaft habe sich im Vertrauen auf Zusagen, das Unternehmen durch zukunftssicher aufzustellen und den Standort Wuppertal zu erhalten, in den Umstrukturierungsprozess eingebracht. Sie alle, so der Stadtchef, müssten sich jetzt getäuscht sehen. „Und die Befürchtungen derjenigen, die schon damals von einer Schließung des Werkes auf Raten gesprochen haben, scheinen jetzt bittere Realität zu werden. Diese Kritik kann ich sehr gut nachvollziehen und teile diese.“