Die Stadt Wuppertal ist mit der fristlosen Kündigung von Adolphe Binder, nach letztinstanzlichem Urteil weiterhin Intendantin des Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, voll auf die Nase gefallen. Jetzt will Oberbürgermeister Andreas Mucke weiteren Schaden von der Stadt abwenden. Dazu hat er einen Gesprächsprozess angeregt, in dem die aktuelle Situation des Tanztheaters nach dem Urteil des Landesarbeitsgerichts geklärt werden soll.
Das Landesarbeitsgericht hat entschieden, dass die Kündigung von Adolphe Binder durch das Tanztheater unwirksam ist und den Parteien empfohlen, gemeinsam das Gespräch zu suchen, um eine für beide Parteien sinnvolle Lösung des Konflikts zu finden. Dies hält auch Oberbürgermeister Andreas Mucke für wichtig und sinnvoll.
„Jetzt muss endlich wieder Ruhe einkehren.”
(0B Andreas Mucke)
Nachdem er, Stadtdirektor Johannes Slawig und Kulturdezernent Matthias Nocke die Kündigung vehement betrieben hatten und auch nach der Niederlage im ersten Prozess für die zweite Instanz siegessicher waren, stellt er jetzt fest: „Es ist bereits großer Schaden für das Tanztheater, die Stadt Wuppertal und die beteiligten Personen entstanden. Die Auseinandersetzung hat zudem das Ensemble verunsichert. Jetzt muss endlich wieder Ruhe einkehren, damit das Tanztheater das machen kann, was es am allerbesten kann: sein Publikum mit großartigen Vorstellungen begeistern. Daher werde ich persönlich den Gesprächsprozess mit Frau Binder und der Leitung des Tanztheaters anstoßen und eng begleiten“, so der Stadtchef. Mucke weiter: „Außerdem halte ich es für sehr wichtig, die Äußerungen von Herrn Bieger (Anm. der Red.: Er war in Sachen Binder als Berater für die Stadt tätig) im Hinblick auf seine Rolle untersuchen zu lassen. Mit Klärung dieser Frage und deren rechtlicher Relevanz habe ich die verwaltungsinternen Prüforgane beauftragt.“