Nach Bündnis 90/Die Grünen und SPD haben sich jetzt auch die CDU und die Oberbürgermeister der drei Bergischen Großstädte zum Thema Teilstilllegung der S7 zu Wort gemeldet.
In einem gemeinsamen Schreiben fordern die OB der Städte Remscheid, Solingen und Wuppertal den Verkehrsverbund Rhein-Ruhr (VRR) dazu auf, umgehend eine Lösung für die Betriebsprobleme auf der S-Bahnlinie 7 zu finden. Sie erbitten außerdem zeitnah eine Einladung zum gemeinsamen Spitzengespräch mit DBNetz und Abellio. „Konkrete Lösungen für Pendlerinnen und Pendler und ein verlässlicher, zügiger Zeitplan müssen das Ergebnis sein“, heißt es in dem Brief.
Schienen-Ersatzverkehr ist zeitraubende Zumutung
Insbesondere der Schienenersatzverkehr, so Burkhard Mast-Weisz (Remscheid), Tim Kurzbach (Solingen) und Uwe Schneidewind (Wuppertal) werde gerade von Berufspendlern, die auf einen funktionierenden ÖPNV dringend angewiesen seien, als zeitraubende Zumutung empfunden. Das Provisorium des Notbetriebs müsse daher so schnell wie möglich beendet werden. „Der Ersatzverkehr mit dem Bus zwischen Lennep und Ronsdorf ist für die Pendler nur eine Lösung auf dem Papier“, so Frank Meyer, Verkehrsdezernent der Stadt Wuppertal.
CDU-Vorwurf: Unzuverlässigkeit
Die Wuppertaler CDU-Ratsfraktion sieht das Schienennetz nicht nur bei Extremwetterlagen als problembehaftet. Besonders anfällig scheine dabei die Strecke des „Müngstener“ zu sein. Der Vorwurf der Unzuverlässigkeit richte sich aber keinesfalls nur an die privaten Betreiber, sondern auch an die Deutsche Bahn.
„Pünktlich den Arbeitsplatz zu erreichen, wird zu einer Art Lotteriespiel.“
Hans-Jörg Herhausen, CDU-Verkehrspolitiker
„So motiviert man niemanden, auf den ÖPNV umzusteigen – eher umgekehrt. Bei Pendlern sorgen Zugausfälle und Verspätungen zunehmend für Verärgerung. Pünktlich den Arbeitsplatz zu erreichen, wird zu einer Art Lotteriespiel. Wir brauchen hier eine deutlich höhere Verlässlichkeit“, erklärt der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Hans-Jörg Herhausen.