Saisonaler Anstieg der Arbeitslosigkeit

Die Agentur für Arbeit in Wuppertal (Foto: M. Achteburg)

Zum Jahresbeginn 2023 ist die Arbeitslosigkeit im Bergischen Städtedreieck vor allem saisonal bedingt angestiegen. Die Agentur für Arbeit und die Jobcenter registrierten im Januar 1.000 Arbeitslose mehr als noch im Dezember 2022 und über 1.500 Arbeitslose mehr als im Januar 2022.

Beim Vergleich mit dem Vorjahresmonat ist allerdings zu berücksichtigen, dass der Anstieg der Arbeitslosigkeit eine Folge der Aufnahme ukrainischer Geflüchteter ist. Da es sich hierbei weitaus überwiegend um Frauen handelt, ist auch die Zahl und der Anteil von Frauen an der Arbeitslosigkeit deutlich angestiegen.

Die Arbeitslosenquote beträgt 8,6 Prozent, vor einem Jahr lag sie bei 8,1 Prozent. Dabei entwickeln sich die Quoten gegenüber dem Vorjahresmonat im Bezirk der Agentur für Arbeit Solingen – Wuppertal unterschiedlich. Die Spanne reichte im Januar 2023 von 7,2 Prozent in Remscheid bis 9,5 Prozent in Wuppertal.

Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Wuppertal

Aktuell sind in Wuppertal 17.491 Personen arbeitslos gemeldet, das sind 566 Personen oder 3,3 Prozent mehr als im Vormonat. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres sind dies 1.414 Personen (8,8 Prozent) mehr. Die Arbeitslosenquote beträgt 9,5 Prozent. Vor einem Jahr belief sie sich noch auf 8,7 Prozent. Im aktuellen Monat meldeten sich 2.780 Personen neu oder erneut arbeitslos, 2.215 Menschen haben ihre Arbeitslosigkeit beendet.

Entwicklung der Stellenangebote
Im Januar 2023 wurden der Agentur für Arbeit Wuppertal 234 neue Stellen gemeldet, das sind 64 (21,5 Prozent) weniger als im Vormonat. Somit wurden seit Jahresbeginn im Vergleich zum Vorjahr 107 (31,4 Prozent) Stellen weniger gemeldet. Im Bestand befinden sich nun insgesamt 1.165 offene Stellen. Das sind acht mehr als im Vormonat und 274 weniger als im Vorjahresmonat.

Jugendarbeitslosigkeit
Aktuell sind 1.763 junge Menschen unter 25 Jahren von Arbeitslosigkeit betroffen – im Vergleich zum Vormonat sind dies 37 Jugendliche (2,1 Prozent) mehr. Gegenüber dem Vorjahresmonat ist die Jugendarbeitslosigkeit um 187 Personen (11,9 Prozent) gestiegen.

Langzeitarbeitslose
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist im Vergleich zum Vorjahresmonat gesunken. Aktuell sind 7.098 Menschen von Langzeitarbeitslosigkeit betroffen, das sind 588 (7,7 Prozent) weniger als vor einem Jahr. Von den Langzeitarbeitslosen werden 92,6 Prozent (6.571 Personen) in der Grundsicherung betreut.

Unterbeschäftigung
Die Unterbeschäftigung erfasst zusätzlich zur Arbeitslosigkeit auch Personen, die als Teilnehmer von Maßnahmen, aufgrund von Krankheit oder sonstigen Gründen nicht als Arbeitslose gezählt werden. Die Unterbeschäftigung umfasst aktuell 29.151 Personen. Das sind 564 Personen mehr als im Vormonat, und 1.247 Menschen (4,5 Prozent) mehr als vor einem Jahr.

Ausblick
In den kommenden Monaten ist kein stärkerer Rückgang der Arbeitslosigkeit zu erwarten. Neben den saisonalen Einflüssen durch die Wintermonate sind im Frühjahr aus zwei Insolvenzen in Solingen (Borbet) und im benachbarten Hilden zusätzliche Arbeitslosmeldungen vor allem in Solingen zu erwarten.

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