Die Stadtverwaltung Wuppertal hat einen Plan, wie sie dem demografischen Wandel in den nächsten Jahren begegnen will. Im Konzept für Personal- und Organisationsentwicklung ist das festgehalten. Zum ersten Mal wird hier zusammengefasst, was die Stadt bereits macht, schon begonnen hat und für die Zukunft plant. „Dieses Konzept, dessen Erarbeitung eines meiner wichtigen Ziele und daher persönlich sehr wichtig war, richtet sich an die eigenen Kolleginnen und Kollegen, aber auch an die Öffentlichkeit. Es erfasst den Status quo, beschreibt aktuelle und künftige Maßnahmen und soll jährlich mit unterschiedlichen Themenschwerpunkten und einem Controllingbericht fortgeschrieben werden“, erklärt Oberbürgermeister Andreas Mucke.
Bis 2026 gehen fast 1.800 Mitarbeiter
In den Jahren bis 2026 werden 1.766 Mitarbeiter die Stadtverwaltung verlassen – fast die Hälfte der heutigen Belegschaft. Das Konzept zeigt Maßnahmen auf, wie künftig die Gewinnung von externen Verwaltungskräften und Fachkräften vorangetrieben werden kann. Darüber hinaus wird im Rathaus aktiv in interne Karrieren und in die Führungskräfteentwicklung investiert. „Aber wir werden wegen des Fachkräftemangels die freiwerdenden Stellen nicht alle besetzen können. Deshalb müssen wir intensiv die Chancen der Digitalisierung nutzen. Damit können wir unsere Abläufe verbessern und beschleunigen und deutliche Kostensenkungen erreichen“, erläutert Stadtdirektor und Kämmerer Johannes Slawig.
Ausbildung in 26 Berufen
Insgesamt 26 Berufe umfasst das Ausbildungsspektrum der Stadt, darunter auch neue duale Studiengänge. Die Ausbildungszahlen werden deutlich erhöht, im Allgemeinen Verwaltungsdienst zunächst von 40 Stellen 2017/2018 auf 50 Stellen 2021. Das Ausbildungsmarketing wird vorangetrieben und Ausbildung um weitere Highlights erweitert: Seit diesem Jahr können Azubis und Ausbilder im Rahmen eines von der EU finanzierten Projektes Auslandsaufenthalte in Anspruch nehmen. Bei der Neubesetzung von Führungspositionen sollen Frauen gefördert, bis die Hälfte der Führungspositionen von Frauen besetzt ist, und der Nachwuchs durch spezielle Programme auf die Führungsrolle vorbereitet werden.
Kita-Belegplätze und flexible Arbeitszeitmodelle
Durch die Teilnahme am „Audit Beruf und Familie“ wurden mehrere neue Maßnahmen wie Kita-Belegplätze für städtische Beschäftigte und flexible Arbeitszeitmodelle umgesetzt. Angesichts einer Krankenquote von 7,32 Prozent (zum Vergleich: 2016 lag der durchschnittliche Krankenstand in der gesetzlichen Krankenversicherung bei 4,25 Prozent) ist das Betriebliche Gesundheitsmanagement personell und finanziell verstärkt worden, um ein flächendeckendes strukturiertes Vorgehen durch Mitarbeiterbefragungen zu installieren.
„Ziel muss es sein, die Aufgaben in unserer Verwaltung für die Bürgerinnen und Bürger in Wuppertal kundenorientiert wahrnehmen zu können. Das Konzept für Personal- und Organisationsentwicklung ist eine gute Grundlage und Auftrag und Ansporn zu gleich, die großen Veränderungen aufzugreifen und aktiv zu gestalten. Gleichzeitig wollen wir die Wuppertaler Stadtverwaltung zügig ins digitale Zeitalter führen“, so Oberbürgermeister Andreas Mucke.