Grundstückseigentümer in Vohwinkel erhalten in diesen Tagen Post von der Stadt. Und zwar dann, wenn ihnen ein unbebautes Grundstück im Bezirk gehört. Dafür gibt es einen einfachen Grund: Die Stadt möchte die immer stärker werdende Nachfrage nach Baugrundstücken für Wohnbebauung so weit wie möglich in schon erschlossene Siedlungsbereiche lenken. Dies entspricht der im Baugesetzbuch verankerten Zielvorgabe des Vorrangs der Innenentwicklung.
Deshalb hat die Stadt alle Bauplätze erhoben, die in Vohwinkel mit Wohnungen bebaut werden können, und daraus ein nicht öffentliches Baulücken-Kataster erstellt. Die Eigentümer werden darum gebeten, einen Fragebogen auszufüllen und so mitzuteilen, ob sie sich eine Bebauung ihres Grundstücks vorstellen können.
Beratung durch Stadt und Wirtschaftsförderung
Den Eigentümern bietet die Stadt im Gegenzug ein Beratungsgespräch an. Auf dem Fragebogen können die Eigentümer einen Beratungswunsch zu ihrem Grundstück äußern. Als Ansprechpartner stehen dann Mitarbeiter der Abteilung Stadtentwicklung und der Wirtschaftsförderung zur Verfügung.
Die Stadt hatte 2021 in Ronsdorf ein Pilotprojekt gestartet, um auf diese Art und Weise mögliche Bauplätze für Wohnungen auszumachen. 2022 erfolgte die Weiterführung des Projektes im Bezirk Uellendahl-Katernberg. Die Ergebnisse waren positiv: Die Resonanz auf die Bitte der Stadt war ebenso gut wie die Nachfrage nach Beratung. In beiden Stadtbezirken lag die Rücklaufquote über 50 Prozent. Jeweils etwa drei Viertel der Eigentümer waren bereit, das Grundstück in naher Zukunft oder später zu bebauen. Jetzt erfolgt die Baulückenaktivierung im Stadtbezirk Vohwinkel. Damit setzt die Stadt ihr Innenentwicklungskonzept um, das der Rat 2020 beschlossen hat.