Durch Medien angestoßen, wird aktuell eine Debatte in ganz Deutschland darüber geführt, inwieweit zahlreiche Todesopfer sowie Schäden durch Frühwarnungen bei der Jahrhundertflut hätten verhindert werden können. Jetzt hat auch die Stadt Wuppertal erstmals gravierende Fehler eingeräumt (siehe dazu auch Nach Beyenburg auch Besuch in der Kohlfurth).
„Wir haben neben vielem Positiven auch Fehler, die wir eingestehen müssen“, erklärte Stadtdirektor Johannes Slawig am Donnerstag, 22. Juli, gegenüber Medienvertretern. Zwar sei Wuppertal eine der wenigen Städte, in denen auch Sirenen und nächtliche Lautsprecherdurchsagen eingesetzt wurden, jedoch seien diese nicht in allen Stadtgebieten optimal eingesetzt worden. Insbesondere in den besonders betroffenen Wuppertaler Gebieten Beyenburg und Kohlfurth wurden deutliche Fehler gemacht. „In der Kohlfurt und in Beyenburg hat es diese Alarmierung nicht gegeben, beziehungsweise nicht rechtzeitig gegeben“, so Slawig.
Situation solle sich so nicht wiederholen
Jetzt wolle man in Beyenburg ein möglichst ausgereiftes Sirenennetz aufbauen. Auch eine Messung der Hochwasserpegel solle etabliert werden. „Damit hätte man sicherlich nicht das Hochwasser verhindern können, aber man hätte es den Bewohnerinnen und Bewohnern ermöglichen können, wichtige Gegenstände aus ihren Häusern herauszubringen oder sich selbst auch, gerade wenn es um Ältere und Kranke geht, in Sicherheit zu bringen.“, erklärt Slawig.
Bundeswehr hilft in Beyenburg, Soforthilfen werden ausgezahlt
Ab dem heutigen Freitag wird zusätzlich die deutsche Bundeswehr bei den Aufräumarbeiten in Wuppertal Beyenburg helfen. Zudem werden betroffene Soforthilfen erhalten. „Wenn man fast alles verloren hat, dann möchte man, so gut wie es gemeint ist, nicht auch noch eine gebrauchte Hose haben“, erklärte die Stadt. „Sondern dann möchte man zumindest diese Würde behalten, sich selbst auch noch eine neue Hose kaufen zu können.“