Unbekannte haben das Wahlplakat von Kanzlerkandidat Olaf Scholz auf der B7 beschmiert. Das Plakat wird täglich von tausenden Menschen passiert.
Auf dem Mittelstreifen, entlang der B7, findet sich ein Plakat des SPD-Bundeskanzlerkanidaten Olaf Scholz. In großen weißen Buchstaben ist „Kanzler für Deutschland“ abgedruckt. Unbekannte haben Scholz mit Graffity-Spray einen Hitlerbart verpasst. „Ich bin entsetzt“, so Heide Freiling. Die Wuppertalerin ist keine SPD-Anhängerin, jedoch über die Aktion mehr als schockiert. Sie passiert das große Wahlplakat täglich auf dem Weg zur Arbeit. „Das hat auch nichts mehr mit Spaß zu tuen. Wer aus Deutschland kommt, sollte sich seiner Geschichte bewusst sein und derartige Aktionen unterlassen.“ Das Wahlplakat dürfte insbesondere wegen seiner Farben – noch für viele Deutsche erinnert Schwarz-Weiß-Rot an den Nationalismus – sowie dem prägnanten Slogan zum Ziel der Attacke geworden sein. Bezeichnend ist die Aktion insofern, als dass sie die deutsche Geschichte ad absurdum führt, denn es war die SPD, welche sich 1933 als einzige Partei klar gegen Hitler und die NSDAP positionierte. Deutschlands älteste noch bestehende Partei erlebte dabei mit Otto Wels und seiner Rede gegen die Nationalsozialisten eine Sternstunde der Sozialdemokratie. Doch die Diktatur war nicht mehr aufzuhalten.
Als Adolf Hitler am 30. Januar 1933 zum Reichskanzler ernannt wurde, endete alsbald faktisch auch die parlamentarische Regierungsform. Hitler richtete sehr schnell eine Parteidiktatur ein und wurde zum Alleinherrscher ohne jede Verantwortlichkeit. Nach dem Tod des Reichspräsidenten Paul von Hindenburg ließ Hitler Anfang August 1934 per Gesetz die Ämter des Reichspräsidenten und des Reichskanzlers zu seinen Gunsten zusammenlegen und das Volk darüber abstimmen. Als neues Staatsoberhaupt führte er seinen Titel „Führer und Reichskanzler“ bis zu seinem Suizid am 30. April 1945.
Eine Stellungnahme der SPD Wuppertal steht noch aus.