Unternehmer, Verwaltungs- und Wirtschaftsförderungs-Vertreter aus Wuppertal waren in der letzten Oktoberwoche in China unterwegs. Ziel der vierten Wuppertaler Delegationsreise war es, die auf dem 1. Deutsch-Chinesischen Automobilkongress geknüpften Kooperationsbeziehungen zu stärken und auch im Bereich Bildung gemeinsame Projekte zu entwickeln.
Auf der mit vielen Zielen gespickten Tour wurden unter anderem mit der Technischen Universität (TU) in Dongguan Möglichkeiten der Zusammenarbeit in den Fachbereichen Elektrotechnik und Maschinenbau besprochen. Auf der „Investment Cooperation Conference“ in Shenzhen standen die Themen Industrie 4.0 und Automatisierungstechnik auf der Agenda, die auch die Schwerpunkte des Automobilkongresses in Wuppertal dargestellt hatten. Es wurde vereinbart, bis zur Hannover Messe 2018 konkrete Projekte zu entwickeln.
Das Thema Automotive stand im Zentrum der Gespräche in Jinan. Die Wuppertaler Delegation, geleitet von Stadtdirektor Johannes Slawig wurde in der Hauptstadt der Provinz Shandong von OB Wang Zhonglin empfangen. Die Stadt ist eines der Automotive-Zentren in China und Hauptsitz von SinoTrucks, dem größten chinesischen LKW-Hersteller. Wuppertaler Unternehmen haben die Chance, dort mit Unterstützung der Verwaltung von Jinan zu investieren. Phillip Hundt, Kfz-Sachverständiger beim TÜV Rheinland und Mitglied der Delegation, sieht in diesem Bereich großes Zukunftspotenzial.
In der Küstenstadt Qingdao, von 1898 bis 1919 als Kolonie dem Deutschen Reich zugehörig, konnte Richard Hubinger, Chef des Wuppertaler Brauhauses, Möglichkeiten einer Kooperation im Brauereiwesen besprechen. Hubinger braut bekanntlich ja ein „Engels-Bier“.
Auf der letzten Station, Peking, tauschten sich die Delegationsmitglieder mit dem Vorstand der Deutschen Zentrale für Tourismus (DZT) über die Nutzung der touristischen Potenziale Chinas für die Stadt Wuppertal aus. Insbesondere Engels und die 2020 anstehenden Feierlichkeiten anlässlich der 200. Wiederkehr seines Geburtstages werden als große Chance zu einer Intensivierung des chinesischen Tourismus angesehen.
Dr. Rolf Volmerig, Leiter der Wuppertaler Wirtschaftsförderung, zog Bilanz: „Neue Projektideen mit Partnern in China lassen sich nur im persönlichen Erfahrungsaustausch entwickeln. Nur durch den Aufbau persönlicher Netzwerke ist eine nachhaltige Entwicklung der deutsch-chinesischen Wirtschaftsbeziehungen erfolgreich. Insofern war die diesjährige Delegationsreise ein voller Erfolg.“