Am heutigen Dienstagnachmittag (16. November) entscheidet der Rat der Stadt Wuppertal in seiner um 16 Uhr beginnenden Sitzung über eine Bewerbung für die Bundesgartenschau 2031. Die nicht im Rat vertretene paneuropäische Partei „Volt“ sieht darin eine große Chance für eine nachhaltige Infrastruktur und die Aufwertung des Images der Stadt. Allerdings, so die Wuppertaler Volt-Pressesprecherin Gina Nießer, gebe es wichtige Punkte, die noch offen blieben und zeitnah geklärt werden sollten.
Gerade die mögliche Nord-Süd-Verbindung der Nordbahn- mit der Sambatrasse durch die Hängeseilbrücke schaffe neue Mobilität im Tal und würde eine Strahlkraft weit über die Stadtgrenze hinaus entwickeln. Am Beispiel der Bundesgartenschau in Koblenz 2011 könne für Wuppertal abgeleitet werden, dass diese mitsamt der Baumaßnahmen für die Stadt erhöhten Einnahmen aus dem Tourismus-Bereich einbringen und zusätzlich eine positive Entwicklung des Stadtbilds bedeuten würde. Die Attraktivität Wuppertals würde durch den nachhaltigen Effekt einer Bundesgartenschau insgesamt gesteigert werden.
Dennoch sieht Volt Wuppertal die bisherige Machbarkeitsstudie zur BUGA Wuppertal 2031 an einigen Punkten als „ausbaufähig“. Einige der zentralen Eckpfeiler des Konzepts seien zum aktuellen Zeitpunkt nicht ausreichend geprüft.
Im Einzelnen nennt „Volt“ diese Punkte:
- Seilbahn vom Stadion über den Zoo zur Königshöhe
Volt: „Das im Jahr 2019 abgelehnte Seilbahn-Projekt zwischen dem Hauptbahnhof, über die Universität und nach Küllenhahn erscheint als sinnvoller und nachhaltiger als die aktuelle Seilbahn-Planung. Die Verbindung zur Universität hätte ein dauerhaft hohes Fahrgastaufkommen garantiert. Mit der geplanten Seilbahn zur BuGa würde das potenzielle Fahrgastaufkommen weniger gesichert sein, da das Gelände, welches vernetzt werden soll, durch die Einwohner*innen der Stadt weniger frequentiert ist. Darüber hinaus ist es fraglich, ob das Besucher*inneninteresse dauerhaft in dem Ausmaß vorhanden sein wird, dass es die Betriebskosten sowie die Baukosten langfristig decken wird. Daraus resultierend bleibt ungeklärt, ob die Übernahme eines privaten Betreibers gesichert wäre.“
- Hängeseilbrücke
Volt: „Trotz der Schlussfolgerung der Machbarkeitsstudie, dass die Brücke die Attraktivität der Stadt massiv steigern würde, liegt bisher keine abschließende Klärung im Bereich des Denkmalschutzes wie des Umweltschutzes vor. Diese sollen erst während des Aufbaus der Projektstrukturen und den erforderlichen vorbereitenden Planungsleistungen geklärt werden. Diese Schritte würden von 2022 bis 2025 etwa drei Millionen Euro Kosten verursachen. Positiv ist die Bereitschaft der lokalen Wirtschaft, auftretende Kosten durch private Engagements zu unterstützen. Es ist wichtig zu betrachten, wie intensiv die Arbeit des Fördervereins in das Projekt einfließen wird und welcher finanzielle Erfolg erzielt wird. In der Projektplanung muss gewährleistet werden, dass die Parkplätze im begrenzten Raum der Königshöhe für die Anlieger*innen erhalten bleiben müssen.“
- Volt hat bei der Bundestagswahl 2021 in den beiden Wuppertaler Wahlkreisen zusammen einen Stimmenanteil von 0,39 Prozent erzielt.