Am Sonntag Abend um 22 Uhr begann die größte Sperrung in der Geschichte der Bahn. In den nächsten sechs Wochen geht ab Wuppertal nichts mehr. Zwischen dem 16. Juli und dem 30. August fährt kein Zug mehr hinaus und keiner mehr hinein. Trotz der vielen Informationen im Vorfeld, hatten sich in den frühen Morgenstunden zahlreiche Pendler im Wuppertaler Hauptbahnhof eingefunden. Servicemitarbeiter der Deutschen Bahn halfen den verdutzen Reisen den Weg zu den Ersatzbussen zu finden.
Ab Oberbarmen war in Richtung Düsseldorf für alle Schluss. Hier hieß es Umsteigen auf den Schienenersatzverkehr. Das hatte bei der ersten Sperrung während der Osterferien nicht so gut geklappt. Jetzt haben sich Deutsche Bahn und Verkehrsverbund Rhein-Ruhr vorgenommen, es besser zu machen. Und in der Tat: Gefühlt sind mehr Busse im Einsatz und auch die Taktung ist kürzer. Zudem sollen nun bunte Leitsysteme die Orientierung an den Haltestellen vereinfachen.
Trotzdem sind viele Pendler einfach nur Sauer. „Ich brauche jetzt mehr als eine Stunden länger und komme natürlich auch nach Feierabend erst viel später Zuhause an” so Britta Liesgang zu Wupertal-total.de. Die Schwelmerin gehört eben nicht zu den angeblichen vielen, die während der Sommerferien ihren Urlaub nehmen. „Warum sollte ich auch?“ Um die Stimmung ein wenig aufzuheitern, verteilten die Servicemitarbeiter der Bahn als kleines Trostpflaster Studentenfutter. Sinnige Aufschrift auf der Tüte:“ An unseren Bauarbeiten haben sie ganz schön zu knabbern.“ Stimmt! Denn bei all den guten Vorsätzen bleibt die Fahrt über die A46 das große Problem. Auch Straßen nrw. nutzt die Ferienzeit zu umfangreichen Bauarbeiten. Morgens ist bereits ab 6 Uhr Richtung Düsseldorf alles dicht und während der Rushhour stauen sich jetzt die Fahrzeugkolonnen bereits ab Haan-West Richtung Wuppertal.
Nun sind wir Wuppertaler in der Zwischenzeit ja verkehrstechnisch so einiges gewohnt. Da heißt es wohl halt mal wieder Augen zu und dadurch. Schließlich ist doch bisher noch immer alles gut gegangen!
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