„Home-Office“ ist neben „Corona“ das Wort der Stunde. Aber auf Baustellen laufen viele Arbeiten weiter. Trotz drastischer Einschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie arbeitet die Baubranche in Wuppertal mit einem Großteil ihrer Kapazität weiter. Darauf weist die Gewerkschaft Bauen-Agrar Umwelt (BAU) hin – und dankt den 1.400 Bau-Beschäftigten in der Stadt für ihren Einsatz.
„Viele haben in den letzten Tagen zugepackt und machen das auch weiterhin. Natürlich trifft Corona auch den Bau hart. Das Abstandhalten macht die Hand-in-Hand-Arbeit nicht leichter, ist aber ein Muss. Trotzdem zeigt sich die Bauwirtschaft bislang insgesamt deutlich immuner gegen die Krise als viele andere Branchen“, betont Uwe Orlob von der IG BAU Düsseldorf.
Enorm wichtiger Beitrag für die Gesellschaft
Damit leisteten die Beschäftigten einen entscheidenden Beitrag zur Stützung der regionalen Wirtschaft. „Es sind die Maurer und Zimmerleute, die Landschaftsgärtner, die Dachdecker und Straßenbauer. Und vor allem auch die, die für den Nachschub auf dem Bau sorgen: die Beschäftigten der Baustoff-Industrie. Sie alle halten einen zentralen Wirtschaftszweig in Wuppertal am Laufen. Denn wer auch in der Krise für mehr Wohnraum und funktionierende Straßen sorgt, der baut mit seinem Job ein Stück an der Zukunft. Damit leisten Bauleute einen enorm wichtigen Beitrag für die Gesellschaft“, sagt Orlob und fügt hinzu: „Es ist Zeit, ihnen dafür einfach auch mal ‚Danke!‘ zu sagen.“
Zugleich appelliert der Gewerkschafter an die Arbeitgeber, die strikte Einhaltung der Hygieneregeln sicherzustellen. Große Frühstücksrunden im Baucontainer seien aktuell ebenso tabu wie die Fahrt im vollbesetzten Bulli zur Baustelle. Jede Baufirma müsse hier ihren eigenen Pandemie-Plan erstellen.
„Der Mindestabstand von 1,5 Metern muss unbedingt eingehalten werden.“
(Uwe Orlob, stv. Bezirksvorsitzender IG BAU)
„Gesundheit steht an oberster Stelle. Der Mindestabstand von 1,5 Metern muss unbedingt eingehalten werden – besser ist eine ganze Zollstocklänge: also 2 Meter. Das gilt für alle Bürger – und das muss auch auf dem Bau gelten“ macht Orlob deutlich.
Sollte das bei speziellen Arbeiten nicht gehen, müsse der Chef spätestens dann auch Masken und Schutzhandschuhe bereitstellen. „All das heißt, dass sich Gewohnheiten ändern müssen. Viele Handgriffe, viele Sachen, die ‚schon immer so waren‘, gehen jetzt nicht mehr. Arbeitsabläufe müssen sich ändern. Der Schutz der Beschäftigten hat oberste Priorität. Missachtet der Chef das, müssen sich die Mitarbeiter zur Wehr setzen. Dabei hilft die Gewerkschaft“, verspricht Orlob.