Ein Kommentar von Gregor Samsa.
Die Wuppertaler Stadtverwaltung sprach sich offen gegenüber der 2G-Regel aus (siehe auch Ungeimpften drohen in Wuppertal bald weniger Rechte). Dazu hatte der Wuppertaler Krisenstabsleiter Johannes Slawig folgendes erklärt: „Wir könnten dann als Stadt zum Beispiel in der Stadthalle oder im Stadion nur Geimpfte oder Genesene zulassen“. Bisher sei noch kein Antrag gestellt worden, „weil die Landesregierung in Gesprächen signalisiert hat, dass es nicht genehmigt wird“, so Slawig vor einer guten Woche.
Doch jetzt wurde ein entsprechender Antrag gestellt und zum Erstaunen aller wurde dieser seitens der NRW-Landesregierung auch genehmigt. Damit kann Wuppertal als Stadt frei verfügen, inwieweit eine 2G-Regel für öffentliche städtische Bereiche anzuwenden ist. Denkbar wäre beispielsweise, dass Ungeimpfte kein Heimspiel des Wuppertaler SV mehr besuchen dürfen oder der Einlass in die Stadthalle verwehrt bleibt. Das Land scheint dabei insbesondere auf Grundlage von Wuppertals sehr hoher Inzidenz entschieden zu haben. Denn noch immer ist Wuppertal mit einer 7-Tage-Inzidenz von 208,4 deutschlandweit auf Platz 4.
Wenn schon 2G – versteht mich nicht falsch, ich teile die Sinnhaftigkeit nicht! – warum so spät?
Doch gerade jetzt mag man meinen, eine Entscheidung werde kurzfristig getroffen, schließlich – so die Befürworter – hält sich ein pandemisches Corona-Virus nicht an Zeitregeln. Jedoch zeigt die Stadtverwaltung alles andere als Eile. Denn überraschender Weise wird der Hauptausschuss erst am 22. September in einer Sondersitzung entscheiden, ob die 2G-Regel in Wuppertal gelten wird. Nach Slawig würde sie dann erst am letzten September-Wochenende in Kraft treten. Grund sei, dass noch einige Fragen im Vorfeld zu klären seien und es am kommenden Mittwoch, 15. September, noch eine gemeinsame Sitzung des Ausschusses für Soziales, Familie und Gesundheit und des Ausschusses für Ordnung, Sicherheit und Sauberkeit und Betriebsausschuss ESW dazu geben werde. Schließlich sei alles „Neuland“.
Wie außerordentlich passend, dass die Bundestagswahl 2021 am 26. September stattfindet und die meisten Wahlzettel dann bereits eingereicht sein dürften. q.e.d.