Vom Topspiel-Kracher war die Rede im Vorfeld des Zweitliga-Handballspiels zwischen dem Bergischen HC und ASV Hamm-Westfalen. Und: Gekracht hat es tatsächlich. Und zwar im Lager des BHC, der seine zweite Saisonniederlage kassierte – wiederum wie schon am 2. Dezember 2017 gegen VfL Bad Schwartau in der Solinger Klingenhalle. Am Ende musste sich der Titelfavorit vor gut 2.000 Zuschauern knapp mit 25:27 (12:16) geschlagen geben.
BHC gleich im Rückstand
Mit einem Lattenkracher von Fabian Gutbrod eröffneten die „Löwen“ die Partie, der zweite Versuch strich am gegnerischen Gehäuse vorbei. So erzielten die Gäste aus Westfalen den ersten Treffer des Abends. Der BHC musste in den Anfangsminuten auf der Suche nach dem erfolgreichen Abschluss leidlich erfahren, wovor BHC-Coach Sebastian Hinze gewarnt hatte – Hamm nutzte dies konsequent und mit Tempo zum zwischenzeitlichen 3:6 (12.). Keine Viertelstunde war gespielt, da zogen sich die Hausherren mit drei Toren in Serie selbst wieder aus dem Schlamassel und glichen zum 6:6 (15.) aus. Maciej Majdzinski besorgte mit viel Dynamik in der 19. Spielminute das 10:9 und damit die erste BHC-Führung des Abends, die Hamm allerdings wenig später wieder zum 10:11 (22.) drehte. Bis zur Pause wurde das BHC-Gepäck für die zweite Halbzeit noch schwerer, denn Hamm legte noch zwei Tore zum 12:16-Zwischenstand drauf.
Zerfahren auch der Auftakt zur zweiten Halbzeit
Auch nach dem Wiederanpfiff durchlebten die „Löwen“ einen zerfahrenen Auftakt und hatten nach über sechs Minuten mit einem Siebenmeter die einfache Chance, den ersten Treffer in der zweiten Halbzeit zu erzielen – doch Bettin scheiterte am starken Storbeck zwischen den ASV-Pfosten. Der bereits dritte vergebene Strafwurf – diesmal scheiterte Gunnarsson wieder an Storbeck – ließ ernsthafte Zweifel an einem doch noch erfolgreichen Abend für den BHC aufkommen. Mit dem siebten Feldspieler und der 5:1-Deckung zog der BHC noch weitere Register und verhinderte so, dass sich der ASV weiter absetzte und es mit einem 21:24 (53.) in die Crunchtime ging.
Fehlwürfe am Schluss
Während einer Strafzeit gegen Blohme verkürzten die Bergischen auf 23:24 (55.) und schnupperten so dank großem Kämpferherz zumindest wieder an einem möglichen Punktgewinn, der nach Gunnarssons 25:25 (58.) wieder greifbar war. dkb
- BHC-Trainer Sebastian Hinze: „Die Niederlage geht in Ordnung. Defensiv waren wir nicht kompakt, und im Angriff konnten wir kein Tempo entwickeln. Wir müssen daraus lernen, dass wir nur stabil sind, wenn wir das ganze Paket auf die Platte bringen. Im Angriff haben wir bis auf Fabian Gutbrod zu viele Fahrkarten geworfen. Schade, dass sein Mut beim letzten Wurf nicht belohnt wurde.“
- BHC: Rudeck (1), Rutschmann – Bettin (2/1), Darj (2), Petrovsky (1), Gunnarsson (2/1), Nippes (1), Majdzinski (1), Kotrc (2), Artmann, Szücs (1), Gutbrod (6), Arnesson (4), Criciotoiu (2)