Die Enttäuschung nach der vierten Niederlage in Folge, dem 25:27 bei HBW Balingen-Weilstetten, war groß beim Handball-Bundesligisten Bergischer HC. Daher kommt es Trainer Sebastian Hinze und seinem Team nicht einmal ungelegen, dass die Pausen zwischen den Spielen derzeit kurz sind und bereits am morgigen Mittwoch (26. Mai) die nächste Aufgabe ansteht. Um 19 Uhr ist mit GWD Minden eine der Mannschaften der Stunde zu Gast in der Klingenhalle.
„Nach Balingen musste es schnell gehen. Wir haben das Spiel in Gesprächen aufgearbeitet“, sagt der Coach. „Wir haben natürlich einfache Fehler gemacht, zu viele Bälle verworfen. Aber das große Problem ist, dass die Misserfolge im Spiel derzeit eine zu große Wirkung haben. Wir setzen alles daran, dass sich das bald ändert.“ Hinze macht seiner Mannschaft keinen Vorwurf. Sie trainiert eifrig, investiert alles im Spiel, doch der Kopf ist nicht frei. „Ein Erfolgserlebnis wird uns helfen. Das wollen wir schaffen. Der Weg dorthin kann aber nicht mit zusätzlichem Druck von mir aufgebaut werden“, erklärt der 42-Jährige.
„Wenn man einen guten Lauf hat, schüttelt man das einfach ab.“
Sebastian Hinze, BHC-Trainer
Um die Niederlagen-Serie reißen zu lassen, benötige die Mannschaft eine positive Grundstimmung, die von einzelnen schlechten Aktionen nicht getrübt werden kann. „Wenn man einen guten Lauf hat, ist das automatisch so. Da schüttelt man das einfach ab“, weiß der Trainer.
Die Ostwestfalen befinden sich derzeit in ihrer besten Phase. „Bei ihnen ist es eigentlich genau umgedreht wie bei uns: Sie waren zu einem anderen Zeitpunkt da, wo wir jetzt sind. Und im Moment gewinnen sie sogar Spiele, die eigentlich schon verloren sind“, meint der Trainer. Bestes Beispiel dafür ist der jüngste Erfolg gegen die TSV Hannover-Burgdorf. Die Mindener lagen konstant zurück, standen auch in der Schlussphase mit dem Rücken zur Wand, als die Niedersachsen ihren letzten Angriff hatten. Doch beim Stand von 27:27 fing Mats Korte den Ball ab und beförderte ihn in letzter Sekunde über das gesamte Spielfeld ins leere Hannoveraner Tor zum 28:27-Endstand.
GWD Minden seit sechs Spielen ungeschlagen
GWD ist damit seit sechs Spielen ungeschlagen und hat sich im Kampf um den Ligaverbleib einen Puffer von sechs Punkten auf den ersten Abstiegsrang erarbeitet. Rückraum-Shooter und Top-Torschütze Christoffer Rambo sowie Mittelmann Juri Knorr sind auf dem Feld die beiden Leistungsträger der Mannschaft. Im Tor ist Malte Semisch zur Nummer eins avanciert, während Carsten Lichtlein gerade zuletzt wieder für ganz wichtige Paraden gut war.
Beim 36:29 im Hinspiel waren die „Löwen“ klar besser. Um auch in der Klingenhalle Erfolg zu haben, verfolgt Hinze einen auf Disziplin basierenden Angriffsplan. „Minden setzt auf Steals und Konter. Wir müssen ihnen das Tempospiel wegnehmen so gut es geht, so dass wir im Positionsangriff sehr gute Entscheidungen benötigen.“
Eine Option mehr
Personell bekommt der Coach eine Option mehr. Sebastian Damm ist wieder voll einsatzbereit. Ob der Linksaußen im Kader steht, hat Hinze allerdings noch nicht entschieden. Nach Lage der Dinge stehen dem Coach 18 Spieler zur Verfügung, sodass er am Spieltag auf zwei verzichten muss.