Handball-Bundesligist Bergischer HC hat seine ersten Punkte der neuen Saison geholt. Beim VfL Gummersbach setzten sich die „Löwen“ mit einer bemerkenswerten Leistung 33:27 (16:12) durch und feierten damit gleichzeitig zum ersten Mal seit März 2019 wieder einen Derbysieg.
Es brauchte ein paar Angriffe, bis der BHC über die Abwehr in die Partie fand. Je länger die erste Halbzeit aber dauerte, desto mehr rieben sich die Gummersbacher auf und scheiterten zudem immer wieder an Torhüter Peter Johannesson. Der Schwede hatte schon in der ersten Halbzeit seinen Anteil daran, dass die Bergischen zu einer souveränen Führung kamen.
Zwar hatte auch der BHC phasenweise Probleme mit dem Positionsangriff, präsentierte sich aber viel effektiver in der Deckung als in den letzten Spielen. So eroberte die Mannschaft nicht nur nach Johannesson-Paraden den Ball, um zu erfolgreichen Gegenstößen, die unter anderem von Yannick Fraatz oder Frederik Ladefoged abgeschlossen wurden, anzusetzen. Sie stahlen die Kugel auch. Fraatz und auch Aron Seesing kamen entscheidend dazwischen, die Konter saßen jeweils.
Je länger das Match dauerte, desto euphorischer wirkten die Spieler. Djibril M’Bengue strahlte Entschlossenheit aus, bejubelte jedes Erfolgserlebnis und übernahm Verantwortung. Der Linkshänder schoss, bediente seine Mitspieler und hatte sichtlich Spaß an diesem Derby. Was letztlich für die gesamte Mannschaft galt.
Mit 16:12 ging es in die Pause, und der BHC schaute nicht mehr zurück. In einer Phase nagelte Johannesson seinen Kasten zu, in der nächsten trafen die Gummersbacher zwar, doch die „Löwen“ antworteten umgehend über die schnelle Mitte. Vier Mal in Serie gelang dies in dieser Form, was den VfL entnervte und die Mehrheit der über 3.800 Zuschauer verstummen ließ. Zu hören waren in der Schlussphase nur noch die mitgereisten BHC-Fans, die das Derby in ein Heimspiel verwandelten. Mit dem Schlusspfiff verwandelte sich der Frust der vergangenen Wochen in pure Freude.
BHC-Chefcoach Jamal Naji: „Wir sind unglaublich glücklich mit den zwei Punkten und dem Sieg sowie mit der Art und Weise, wie er zustande gekommen ist. Wie es im Leistungssport üblich ist, wurde im Vorfeld teilweise von einer Krise gesprochen. Wir haben immer dran geglaubt, wir wussten, dass wir immer ein Stückchen näher kommen. Wir haben auch heute an uns geglaubt, unglaublich emotional gespielt.“
- Bergischer HC: Rudeck, Johannesson – Beyer (4/1), Nothdurft, Weck, Andersen, Stutzke (3), Arnesson (2), Babak (2), Ladefoged (5), Seesing (2), Santos (1), Morante (2), M´Bengue (5), Fraatz (7), Persson.