Sehnlichst erhofft nach vier Niederlagen in Folge wurde der Sieg des Bergischen HC am Sonntag (6. Oktober) Realität. Gegen GWD Minden gaben die „Löwen“ zwar einen Vier-Tore-Vorsprung noch aus der Hand, behielten aber die Nerven und profitierten vor allem von einer über 60 Minuten herausragenden Deckung. Die war quasi die Mutter des 26:23-Erfolges.
Im gebundenen Angriff schaffte es Minden deshalb kaum einmal sich gute Chancen herauszuarbeiten. Und wenn die Würfe kamen, waren sie oft Beute von Tomas Mrkva, der hervorragend aufgelegt war und bis zum Schluss eine Fangquote von fast 38 Prozent behielt. Damit überflügelte der Tscheche sogar noch Malte Semisch, der auf Mindener Seite vor allem in der ersten Halbzeit überragend agierte und den BHC immer wieder zur Verzweiflung brachte.
Überraschender Pausenvorsprung
So ließen die Gastgeber nicht nur einen Siebenmeter liegen, sondern auch Gegenstöße, Abschlüsse vom Kreis und von außen. Aber als Minden auf 9:10 herangekommen war, liefen die Minuten 26 bis 30 – anders als in denletzten verlorenen Spielen – für die Hausherren. Mit dem 14:10-Pausenvorsprung hatten wohl die wenigsten in der Klingenhalle zu diesem Zeitpunkt noch gerechnet.
Den Vorsprung gaben die Löwen aber ein weiteres Mal aus der Hand. Fehler im Tempospiel der Bergischen erleichterten Minden die Aufholjagd zum 16:16. Nach einer Mrkva-Parade machte es Csaba Szücs schnell und versenkte zum 17:16. Als Max Staar per Gegenstoß die erste GWD-Führung in der Hand hatte, hielt Mrkva glänzend. Der nicht verwandelte Wurf war ein echter Nackenschlag für Minden und ein gewaltiger Schub für die Hausherren.
Mrkva legt noch einen drauf
Nachdem Max Darj zum 18:17 getroffen hatte, legte zunächst Mrkva noch einen drauf. Es folgten die entscheidenden Szenen: Arnesson bekam von Staar etwas im Gesicht ab. Der roten Karte folgte eine weitere Hinausstellung gegen Rambo bei einem Boomhouwer-Abschluss. Mit dem 19:17 im Rücken und doppelter Überzahl zogen die Gastgeber erneut davon – auf 21:17. Von diesem Dämpfer erholten sich die Ostwestfalen nicht mehr. Beim 23:20 sorgte Lukas Stutzke für die endgültige Entscheidung zwei Minuten vor Schluss.
BHC-Cheftrainer Sebastian Hinze: „Mit der ersten Hälfte bin ich einverstanden – bis auf die Abschlussquote. Insgesamt hat man heute wieder gesehen, dass das die Idee ist, wie wir Handballspiele gewinnen in der Bundesliga – nämlich mit einer überragenden Verteidigung, mit Tempospiel und einem disziplinierten Positionsangriff.“
- Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer (9/6), Damm (1), Gutbrod, Stutzke (2), Weck, Arnesson (2), Babak (1), Szücs (2), Darj (2), Baena (1), Nippes, Johansson (1), Gunnarsson (5/1), Fraatz.
- Spielfilm: 3:2 (5.), 5:2 (10.), 7:4 (15.), 9:6 (20.), 10:9 (26.), 14:10 (30.), 15:13 (35.), 17:16 (40.), 21:17 (45.), 21:19 (50.), 23:20 (55.), 26:23 (60.)