17 Heimspiele hat Handball-Bundesligist Bergischer HC in dieser Saison absolviert, 17 Mal ohne Unterstützung von den Rängen. Am heutigen Mittwoch (16. Juni) hat das Warten auf den „achten Mann“ ein Ende. Wenn die Rhein-Neckar Löwen um 19 Uhr im Düsseldorfer ISS Dome zu Gast sind, dürfen 1.000 Zuschauer dabei sein.
„Es ist total schön, endlich wieder vor Publikum zu spielen“, freut sich Trainer Sebastian Hinze. „Wir hoffen, dass uns das hilft. Wenn wir gut ins Spiel kommen, ist die Wirkung natürlich positiv.“ Dennoch weiß der Coach, dass seine Mannschaft von Anfang an mit einer Endspiel-Mentalität in die Partie gehen muss. „Um in der aktuellen Situation Erfolgserlebnisse zu sammeln, müssen wir immer ans absolute Limit gehen. Das ist nicht einfach für die Jungs.“
Intensive Vorbereitung
Zumindest werden die Bergischen am Mittwoch sechs Tage kein Bundesliga-Spiel bestritten haben – das ist aktuell eine ungewöhnlich lange Pause und konnten sich intensiv auf den Gegner vorbereiten. Die Rhein-Neckar Löwen kommen mit dem Schwung eines 31:22-Erfolgs gegen die MT Melsungen nach Düsseldorf. Die Form des Tabellenvierten ist insgesamt aber schwankend. Zwar holte die Mannschaft, die statt des scheidenden Martin Schwalb von Interimscoach Klaus Gärtner betreut wird, ein Remis in Flensburg, unterlag aber den Füchsen Berlin (24:27) sowie etwas überraschend in Stuttgart (28:32), gegen Erlangen (26:30) und in Balingen (30:32).
Die Chancen, dass es zum Saison-übergreifend ersten BHC-Sieg im ISS Dome reicht, wachsen auch durch eine gewisse personelle Entspannung. Max Darj ist ins Training zurückgekehrt und wird am Mittwoch einsatzbereit sein. Der Schwede war in Leipzig nach einem Zusammenprall am Kopf genäht worden und setzte daher beim 23:31 in Lemgo aus. Auch Mannschaftskapitän Fabian Gutbrod musste im Lipperland pausieren. Seine Rückenprobleme erwiesen sich aber nicht als nachhaltig, so dass auch er im Kader stehen wird.
Erneut ohne Gunnarsson
Damit fehlt neben den Langzeitverletzten Maciej Majdzinski und Yannick Fraatz voraussichtlich nur Arnor Gunnarsson mit einer Muskelverletzung der Wade. Der Rechtsaußen war zuletzt oft von Rechtshänder Jeffrey Boomhouwer vertreten worden. Neben Kristian Nippes hat Hinze in Julian Thomas eine weitere Linkshänder-Option. Der A-Jugendliche trainiert bis zum Saisonende fest bei den Profis mit und hat in Lemgo bereits seine ersten Minuten in der „stärksten Liga der Welt“ absolviert.