Die Vorbereitung war lang und intensiv. Am Donnerstag (1. Oktober) tritt Handball-Bundesligist Bergischer HC zum ersten Mal seit knapp sieben Monaten zu einem Meisterschaftsspiel an. Ihren Saisonauftakt bestreiten die „Löwen“ beim Magdeburger SC an. Und da sind sie zwar Außenseiter, doch die Situation ist für beide Vereine aufgrund der Einschränkungen der Corona-Pandemie speziell.
„Normalerweise haben wir vor dem Auftakt noch den DHB-Pokal, in dem zumindest auch Ergebnisdruck herrscht“, sagt BHC-Coach Sebastian Hinze vor der großen Aufgabe und stellt fest: „Diesmal ist es in allen Belangen spannend.“ Welche Spieler sind gut durch die lange Pause gekommen? Wie gehen die Teams mit der reduzierten Zuschauerzahl um? Fragen, die vor dem Saisonstart kaum zu beantworten sind.
Vorfreude ein bisschen stärker als üblich
„In den Testspielen haben viele Dinge gut funktioniert. Wie das dann unter Druck funktioniert, wird spannend“, meint Hinze, der voller Vorfreude der Saison entgegen fiebert. „Das ist zum Start normal, aber diesmal ist es doch noch ein bisschen stärker.“
In der Magdeburger Arena dürfen am Donnerstag 2.000 Fans dabei sein. Die Halle wird voraussichtlich ausschließlich mit Dauerkarten-Inhabern gefüllt sein, Auswärtspublikum ist ohnehin nicht zugelassen. Vor Beginn der Corona-Pandemie trat der SCM stets vor mehr als 6.000 Zuschauern an. Die veränderte Atmosphäre wird wohl Auswirkungen haben. „Ob uns das aber hilft, kann ich überhaupt nicht sagen“, blickt der Coach voraus, „es ist für uns alle ja eine völlig neue Situation.“
„Wir müssen einfach ein sehr, sehr gutes Spiel machen.“
(Sebastian Hinze, BHC-Cheftrainer)
Das Ziel jedenfalls ist klar: „Wir müssen einfach ein sehr, sehr gutes Spiel machen. Dann können wir auch Magdeburg Probleme bereiten.“ Sechs Mal traten die „Löwen“ bislang in der Bundesliga beim SCM an, Punkte haben sie nie mit nach Hause genommen. „Wichtig ist, dass wir unsere Aktionen mit sehr viel Überzeugung ausführen“, meint der Trainer. „Im Rückzug und beim gegnerischen Positionsangriff gilt es, die Helfer-Situationen gut zu lösen.“
Dass die Magdeburger in guter Verfassung in die Saison starten, ist zumindest wahrscheinlich. Sie haben ihre Testspiele gewonnen und zuletzt auch die Generalprobe gegen die TSV Hannover-Burgdorf mit 28:21 für sich entschieden. Vier Abgängen – Albin Lagergren, Filip Kuzmanovski, Kay Smits und Erik Schmidt – stehen lediglich zwei Zugänge – Omar Magnusson und Magnus Gullerud – gegenüber.
Alle 19 Spieler fahren mit
Ob der ehemalige BHC-Akteur Moritz Preuss spielen kann, ist noch offen, der Rest des 16-Mann-Kaders ist wohl fit. Auch beim BHC ist die personelle Situation entspannt. Sebastian Damm (war umgeknickt) ist am Dienstag (29. September) wieder ins Training eingestiegen, Christopher Rudeck (Fußverletzung) ist bereits wieder dabei. „Zum ersten Spiel nehmen wir alle 19 Spieler mit“, sagt Hinze – wohlwissend, dass er für die Partie drei Handballer aus dem Kader streichen muss. Wer das sein wird, entscheidet der Chef-Coach nach dem Abschlusstraining.
- Anwurf ist am Donnerstag (1. Oktober) um 19 Uhr.