Der Bergische HC hat sich im Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig in Gala-Form präsentiert. Angetrieben von einer herausragenden Deckungsleistung in Kombination mit Torhüter Christopher Rudeck überrollten die „Löwen“ die Gäste in der Schlussphase der Bundesliga-Partie und fuhren sogar einen 30:20 (15:10)-Kantersieg ein. Es war erst der zweite Bundesliga-Sieg der Bergischen gegen Leipzig überhaupt.
Zu Beginn hatten die Sachsen zwar noch Erfolg über den Kreis und Maciej Gebala, doch als der BHC dieses Zusammenspiel in den Griff bekommen hatte, standen die Gäste vor großen Problemen, zu guten Chancen zu kommen. Gerade, wenn sie es mit Rückraum-Würfen versuchen mussten, waren die Gelegenheiten selten zwingend. So hielt entweder Christopher Rudeck, oder die Bälle landeten gleich über oder neben dem Tor.
Gutes Verhältnis zwischen Risiko und Sicherheit
Offensiv rollte die BHC-Maschine vor allem im Tempospiel. Die Bergischen fanden von Anfang an ein gutes Verhältnis zwischen Risiko und Sicherheit, nutzten das Mittel der zweiten Welle und schnellen Mitte jeweils erfolgreich. Ob Sebastian Damm auf der Außenposition in Szene gesetzt wurde, es Tom Bergner vom Kreis versuchte oder Linus Arnesson schnell abzog – die Bälle landeten in einer bemerkenswerten Regelmäßigkeit im Netz. Rudeck setzte nicht nur bei Rückraum-Paraden Ausrufezeichen, sondern parierte auch einen Siebenmeter und sorgte damit bei den 1.610 Zuschauern in der Wuppertaler Unihalle für einen Euphorie-Impuls.
Eine Schwächephase, wie sie sich jede Mannschaft zwischendurch immer mal wieder leistet, erlebten die „Löwen“ in dieser Partie nie. Defensiv kauften sie den Sachsen bis zur Pause den Schneid ab, offensiv hinterließen auch kleinere Fehler wie Stürmerfouls oder Lattentreffer keine Spuren. Die Mannschaft machte unbeirrt weiter, holte Siebenmeter heraus, die Linus Arnesson souverän verwandelte. Fabian Gutbrod sorgte für die eine oder andere Duftmarke aus dem Rückraum, und Arnor Gunnarsson nutzte den letzten Angriff vor der Pause zum 15:10-Halbzeitstand.
Leipzig nie in der Nähe einer Aufholjagd
Nach Wiederanpfiff machte die Mannschaft genau da weiter, wo sie aufgehört hatte. Die Deckung stand weiterhin überragend, Leipzig kam zu keinem Zeitpunkt auch nur in die Nähe einer Aufholjagd. Rudeck lief zwischendurch richtig heiß, hielt noch einen Strafwurf und nahm auch einige freie Bälle von außen weg. Insgesamt 16 Paraden hatte der Keeper zum Schluss auf seinem Konto. In der Schlussphase funktionierte fast alles bei den Bergischen, denen das Selbstvertrauen nun anzumerken war.
BHC-Coach Sebastian Hinze: „Es war ein verdienter Sieg, ich finde aber auch, dass plus zehn am Ende dann zu hoch ist. Trotzdem muss ich sagen, dass meine Jungs sich das heute verdient haben, weil sie 60 Minuten ihr Level gehalten haben, vor allem defensiv.“
„Ich freue mich so sehr für unser Team, dass es heute einen solchen Brustlöser hat erleben dürfen.“
Jorg Föste, BHC-Geschäftsführer
Geschäftsführer Jörg Föste ergänzte: „Wir haben auch vorne strategisch sehr gut operiert, haben das Spiel breit gemacht, wenig über die Mitte agiert, haben den Kreisläufer versetzt gestellt und es damit auch Leipzig schwer gemacht, Zugriff zu unserem Spiel zu finden. Ich freue mich so sehr für unser Team, dass es heute einen solchen Brustlöser hat erleben dürfen. Das ist schön für alle Beteiligten.“
- Bergischer HC: Rudeck, Mrkva – Boomhouwer, Damm (4), Stutzke (2), Gutbrod (5), Weck (1), Arnesson (7/4), Szücs (1), Nikolaisen (4), Bergner (2), Schmidt (1), Schönningsen, Gunnarsson (3), Hansson.